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Konflikt zwischen ver.di und Telekom - Gewerkschaft droht mit Streik bei Geschäftskunden und G8-GipfelYahoo 6. Mai 2007 Von Michael Beumer Berlin/Bonn (ddp). Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di will bei ihrem geplanten Streik bei der Deutschen Telekom vor allem Geschäftskunden treffen. ver.di plane «keinen wilden Rundumschlag», sondern wolle «empfindliche Prestigeprojekte» der Konzerntochter T-Systems «zeitweise lahm legen», sagte der Leiter der Abteilung Arbeitskampf, Ado Wilhelm, am Wochenende. Die Telekom kündigte derweil an, im Falle anhaltender Dauerstreiks die Gewerkschaft auf Schadenersatz zu verklagen. Große Versicherungen, Banken oder Industriebetriebe müssen laut ver.di mit eingeschränkten Kommunikationsmöglichkeiten rechnen. Privatkunden hingegen klammere die Gewerkschaft bewusst aus, «um die Solidarität der Bevölkerung mit uns nicht aufs Spiel zu setzen», erläuterte Wilhelm. ver.di will zudem nicht ausschließen, dass die Kommunikationsinfrastruktur des G8-Gipfels Anfang Juni in Heiligendamm bestreikt wird, obwohl die Telekom offenbar im Vorfeld darum gebeten hat, dies zu unterlassen. «Der Konzern fürchtet natürlich um sein internationales Ansehen», sagte Wilhelm und betonte: «Doch das ist nicht unser Problem.» Während der drei Tage andauernden Urabstimmung über den Streik will ver.di insgesamt 30 000 Mitarbeiter zum Warnstreik aufrufen. Das Ergebnis der Urabstimmung soll am Donnerstag unmittelbar im Anschluss an die Bekanntgabe der Telekom-Quartalszahlen verkündet werden. Die Telekom will im Falle anhaltender Dauerstreiks die Gewerkschaft «auf Schadenersatz verklagen,» sagte ein Unternehmenssprecher dem «Focus». Nach Informationen des Magazins bereitet das Unternehmen eine Schadenersatzklage in Millionenhöhe wegen des bevorstehenden Arbeitszeitausfalls vor. Hintergrund des Streits zwischen Telekom und ver.di ist die geplante Auslagerung von rund 50 000 Stellen bei der Festnetzsparte T-Com. Die Beschäftigten sollen neun Prozent weniger Gehalt bekommen, gleichzeitig soll die Arbeitszeit um vier Stunden auf künftig 38 Stunden verlängert werden. Im Gegenzug bot die Telekom ver.di an, den Kündigungsschutz bis 2011 zu verlängern. Zudem wollte der ehemalige Staatskonzern 3000 neue Stellen schaffen, allerdings mit niedrigeren Einstiegsgehältern. Von der Ausgliederung betroffen sind nach «Focus»-Informationen 21 000 Mitarbeiter aus dem Bereich Kundendienst, 12 000 Mitarbeiter aus Callcentern sowie 17 000 aus dem Bereich technische Infrastruktur. (Quellen: Wilhelm im «Spiegel» laut Vorabbericht; Telekomsprecher im «Focus» laut Vorabbericht) ddp/sam/mbr Sonntag 6. Mai 2007, 11:33 Uhr |
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