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Die Sicherheit für den G-8-Gipfel kommt aus dem PlattenbauYahoo 3. Mai 2007 Bereits im November waren erste Beamte der eigens für den Gipfel gebildeten «Besonderen Aufbauorganisation (BAO) Kavala» in den von Grund auf sanierten 5.100 Quadratmeter großen Komplex eingezogen. Fremde dürfen die Gebäude aus Sicherheitsgründen schon lange nicht mehr betreten. Die exotisch klingende Bezeichnung «Kavala» für den Sicherheitsstab hatte Einsatzleiter Knut Abramowski persönlich ausgesucht. So heißt eine griechische Stadt an der Ägäis und der Name bedeutet «Weiße Stadt am Meer». Mit diesem Beinamen schmückt sich wegen der weißen Gebäude am Strand auch der Veranstaltungsort Heiligendamm. Die Einsatzleitung hat bereits am 1. April die Verantwortung für die öffentliche Sicherheit und Ordnung im Zusammenhang mit dem Gipfel übernommen. Denn schon jetzt dringen immer wieder Globalisierungsgegner an den Zaun um das Tagungshotel vor oder organisieren Widerstandscamps. Vor allem aber üben die Polizisten noch für den Ernstfall: Verschiedene fiktive Ereignisse dienten als Test für die Belastbarkeit der Funkanlagen und Computer. Durchgespielt wurden Reaktionen auf Straßenblockaden, Verkehrsunfälle, Sachbeschädigungen und Demonstrationen mit Booten vor dem gesperrten Strand von Heiligendamm. «Die Stabsübung hat mir gezeigt, dass meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit hoher Professionalität an die Aufgaben gehen und wir schon jetzt gut aufgestellt sind», versichert Polizeiführer Abramowski. Er hatte schon beim Besuch von US-Präsident George W. Bush im Sommer 2006 in Stralsund Erfahrungen mit einem Großereignis gesammelt. Optimistisch gibt sich auch Innenminister Lorenz Caffier: «Das Land Mecklenburg-Vorpommern wird ein Höchstmaß an Sicherheit gewährleisten und professionell und konsequent gegen Störer einschreiten, gleichzeitig aber Weltoffenheit, Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit beweisen.» Nach den Erfahrungen vergangener Weltwirtschaftsgipfel wird in der mit 550 Leuten besetzten Einsatzzentrale mit gewaltbereiten Personen und Gruppen sowie mit militanten Aktionen und sogar Terror gerechnet. Die Mobilisierung von G-8-Gegnern aller Couleurs begann bereits im März 2005 und hat sich spürbar gesteigert. Eine Prognose über Umfang und Formen der Gewaltbereitschaft kann die Polizei nicht abgeben. Von etwa 100.000 erwarteten Gegnern ist in Sicherheitskreisen die Rede. Die Protestler haben bereits eine Vielzahl von Veranstaltungen rund um Heiligendamm, am Flughafen Laage, in Rostock sowie etlichen anderen Städten und Dörfern der Küstenregion angemeldet. Dabei kündigten sie neben «massenhaften Blockaden» auch «zivilen Ungehorsam» an. Wenn die G-8-Gegner allerdings Pech haben, werden sie der Einsatzzentrale näher kommen als sie wollen: Das einzige weitere Gebäude in der Nähe ist das Rostocker Gefängnis Waldeck. Donnerstag 3. Mai 2007, 09:30 Uhr |
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