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Nachlsese: Revolutionärer 1.Mai 2007 in Berlinindymdeia 2. Mai 2007 Boxi-Fest:ca 2000 Vorabend-Demo: Begannen hat der revolutionäre 1.Mai wie immer am Vorabend. Neben dem schon zum dritten Mal stattfindenen antikapitalistischen Fest gegen "Yuppieisierung und Umstrukturierung" der Berliner Anti Nato Gruppe (BANG) am Boxnehagener Platz fand auch eine Demo des bundesweiten "ums ganze" Bündniss unter dem Motto "reduxe to the maxx - just communism" statt. Die als Versuch mit der "Revolutionsimulation" der revolutionären Maidemos zu brechen gestartete Demo war dann leider trotz Interessanter Ansätze ziemlich lahm. Was zum einen an der geringen Teilnehmerzahl liegt, die zwischen 300 und 600 pendelte, andererseits aber auch daran das eher ein abgeklärtes Antifapublikum da war, das sich zu Schade war Sprechchöre zu rufen und auch sonst keine Anstalten machte sich zum Larry zu machen. Von dem in diesen Kreisen gesporteten Hooligan-Flair war jedenfalls nix zu spüren, ausser den Klamotten. Spontanität und Stimmung fehlten völlig. Zwar wurde mensch dafür als Gegenleistung mit unterhaltsamer Musik und recht intersannten Redebeiträgen beschallt, die aber als MP3 Download sinnvoller gewsen sein. Wer glaubt eigentlich durch ne Demo liesse sich Theorie vermitteln? Dadurch das mensch still einem professionell-radiomäsig vorher abgemischten Demoprogramm lauschte und durch die Strassen zog, umringt von profesionell gelayouteten Transparenten und Kameras kam mensch sich vielmehr vor wie auf einer Revolutionsimulation, einer blossen Inzensierung. Mit der Demo wurde ein unsäglicher Trend in der Antifa auf die Spitze getrieben: Die zu Tode Stylisierung der Bewegung. Dadurch das immer weniger Leute kommen geben die Gruppen sich immer mehr Mühe beim Stlyle. Erst das popige Hochlganzplakat samt Disco-Stlye-Flyer, dann die Infoveranstaltung mit Powerpoint-Präsentation und natürlich die Webseite. Und am Ende sind wieder nur die Leute da die Mensch eh alle kennt. Und dann läuft ein Häuflein von 250 Leuten mit 20 super geil gelayouteten Transpis durch die Gegend und der Lautsprecherwagen beschallt sie die ganze Zeit mit fresher Hip-Hop / Pop / Electro / Ska / Reaggea - Musik. Zwischenzeitlich kommen paar Redebeiträge und das wars. Eigentlich ne laufende Disco-Party einer eigenartigen Subkultur, bei der aber - ähnlich wie auf hiphop-partys - nur dumm rumgepost wird aber nicht gefeiert. Wäre da nicht die Polizei. Die sorgte auch bei der TOP-Demo für einen gewissen Erlebnisscharakter. Die Demo wurde die ganze Zeit von einem wirklich riesigen Polizeiaufgebot begleitet. Im Gegensatz zu den Demos am 1.Mai wurde dieser eher harmlose Aufzug von der Polizei mit besonderer Aufmerksamkeit und zeitweise doppelten Spalier versehen. Auf der Warschauer Brücke passiert das, was eigentlich auf jeder Berliner Demo passiert, die Bullen greifen wegen Seitentranpis an. Ein bisschen Geschubse und Geknüppel, paar Leute werden rausgezogen. Dann wird das Transpi eingerollt und es geht weiter. Am Ende gabs noch eine Renneinlage und dann löste sich die Demo kurz vom Boxi auf. Walpurgisnacht auf dem Boxhagener Platz Dort steppten schon der Punk. Die maoistischen "Revolutionäre 1.Mai-Demo" Was wäre ein erster Mai ohne Revolutionsfolklore? - geht garnicht! Also gut gefrühstückt und ab zum Klassiker. Mayday-Parade: Schon beim Auftakt der zum zweiten Mal stattfindenden Maydayparade waren beeindruckend viele Leute gekommen. Bernadette la Hengst spielte auf und eine nette Mischung von. Es gab viele Redebeiträge, Flyer gegen den G8 wurden verteilt und Diskutiert. Gegen 16:30 ging es dann los. 6000 - 8000 Leute werden es am Anfang gewesen sein. Super Wetter, Super Stimmung und auch das politische Anlegen war deutlich zu erkennen. Es gab Redebeiträge zu allem Möglichen und Prekarität - was ja eigentlich das gleiche ist. Die Polizei trat so gut wie überhaupt nicht in Erscheinung. Warum die TOP-Pop-Antifas mit ihrem Lautiprogramm nicht einfach zur Mayday gekommen sind bleibt unklar. Hier wär ihr Musikprogramm mehr gefeiert worden und vielleicht häte sich auch jemand die Redebeiträge angehört der nicht zum Abonnentenkreis der Phase 2 gehört. Eine wirklich gelunge Parade, besser als im Vorjahr. Den Unkenrufen das sein eine "Loveparade für den Sozialstaat" zum Trotz. Doch auch hier nahm die Teilnehmerzahl rapide ab um so weiter der Zug sich aus Kreuzberg entfernte. Den was hier bei aller Freude fehlte war das Demofeeling. Wen mensch keine chemischen Drogen konsumiert hat nach zwei Stunden getanze zu elektronischen Beats einfach genug. Dann doch lieber zurück zum Lausitzer Platz wo grade die legendäre "Revolutionäre 18 Uhr - Demo" beginnen soll. Schade das sich die Organisatoren des Maydays nicht dazu durchringen konnten sich mit der 18 Uhr - Demo auf ein gemeinsames Demokonzept zu einigen, zusammen wären beide Demos nicht nur riesig gewesen, sondern hätten sich auch ästhetisch und inhaltlich wundervoll ergänzt. Vielleicht klappts ja nächstes Jahr. Revolutionäre 1.Mai-Demo Wie gesagt der Höhepunkt des Abends sollte die Revolutionäre 1.Mai-Demo um 18 Uhr sein. Es war das erste Mal das die Demo seit 2004 stattfand. 2005 und 2006 wurden die Demos verboten weil sich ihre Wege mit dem Myfest kreuzten. Dieses Jahr hatten sich Demoorganisatoren und Myfestveranstalter im Vorfeld auf eine Kooperation einigen können und so durfte die Demo dieses Jahr durchs Fest ziehen. Schon seit 16:30 warteten die Reste der 13-Uhr-Demo am Lausitzer Platz auf den Beginn der 18-Uhr-Demonstration, mit der das 18 Uhr-Bündniss über alle ideologischen Grenzen hinweg eine Kooperation eingegangen war. Am Lausitzer Platz warteten um 18:30 schon mehrere tausend Menschen auf den Beginn der Demo. Die Antifa hatte ihren riesen Truck aufgefahren und auch die Lautis des "Anti-G8-Bündniss für eine revolutionäre Perspektive"und des "Freiräume Blocks" waren nicht klein. Es gab Redebeiträge zu Hausprojekten, Aufrufe auf die Köpi-Demo am 5.5. zu kommen und Infos über Neonazis in Pankow. Ralf Reinders, ehemaliges Mitglied der Bewegung 2.Juni, sprach über die Nazivergangenheit von Leuten wie Schleyer und Staatsterrorismus damals und heute. Die Revolutionären Kommunisten sprachen bestimmt 15 Minuten lang in gewöhnten Manier über "Reform und Revolution", was nahezu unerträglich war. Danach sagte Ökölinx das gleiche, nur nicht ganz so pathetisch, trotzdem naja. Lustig wurde es dann erst mit dem Auftritt von Michael Kronawitter und zwei weiteren Antifa-ModeratorInnen. Die stellten erstmal das schon Vorab in der Presse erwähnte "Zivi-Outing-Kommando". Wew Zivis sichtet sollte sie fotografieren und die Fotos an eine bestimmte Nummer schicken. Dort werden die Daten dann mit Vorliegenden Fotos von bekannten Zivis abgeglichen und dann von dem Kommando mit einem Schild "Problem Polizei" geoutet. Ob das wirklich zum EInsatz kamm bleibt fraglich. Dann spielte mal wieder Holger Burner, diesmal ging die Menge gut ab, der Song passte auch drehte er sich doch um brennende Autos in Paris, Hamburg und Kreuzberg. Danach ging es los. Sah gut aus, fast wie früher. Gute 10 000 Leute dürften es gewesen sein. Vorne mit vielen Ketten, Stangen und Seitentranspis zuerst der Autonome Antifa-Block mitsamt des riesigen Lautis. Dahiner eine Meute von mehreren Tausend Menschen und dann der Antimp-Block, mitsamt Baskenland und Palästinafahnen und dahinter mit schwarten und schwarz/roten-Fahnen der Block der Hausbesetzter. Dort auch organisierte Ketten, mehrere Tausend menschen und mehrere Lautis. Ohne Zwischenfälle drängelte sich die Demo durch den Wrangelkiez und die Reichenberger Strasse. Trotz Seitentranspis, Vermummung und massenhaften Auflagenbruch (Stahlkappen und so weiter) keine Polizei zu sehen. "Diegeben sich echt mühe gegeben zu Deesakalieren", sagt ein scheinbar frustrierter Mob-Action-Jacken Träger. Auf der vorderen Lauti der ALB wird derweil Deutschland muss sterben gespielt und gegen die wegen der Vorfälle im November im Wrangelkiez gehetzt. Die Stimmung ist gut, viele verschiedene Leute, ein bisschen wie Mayday bloss grössere Menschenmassen und weniger Lautis, dafür aber durch die Bank grössere. Von geschlossenem Charakter ist bis auf den fetzigen Frontblock nicht viel zu sehen. Massenhaft schliessen sich die Leute der durch die Dämmerung ziehenden Revolutionsparade an. Dann gehts durchs Myfest, voher wird noch eine Grussbotschaft von der Antifa Madrid verlesen, die "Niemals den Kampf der internationalen Brigaden und vor allem des Thälmann-Batailonns vergessen wird". Dann biegt der grosse Truck auf der Skalitzer Ab und die Demo zieht friedlich - aber dennoch spektakulär - durchs Myfest. An der Coretex - Bühne wird es etwas Eng wegsegen die tausenden Menschen ewig brauchen um durch das Nadelöhr zu ziehen. Dadurch wird die Demo etwas zerstückelt, der Antifa-Block läuft mit tausenden Leuten schon richtung Abschlusskundgebung während der Rest der Demo noch im Myfest steckt. Es wäre ratsam gewesen am Görli ne Zwischenkundgebung abzuhalten damit sich der lange Zug vor der Abschlusskundgebung nochmal sammeln kann. auf dem Antifalauti wird grad eine Grussaddresse aus dem venezolanischen Gesundheitsministerium verlesen. DanachDer Antifalauti spielt den als "Hymmne der Berliner Polizei" angekündigten Imperial Marsch von Star Wars und danach "Mollis und Steine gegen Bullenschweine" in der Fischmob-Techno Version. Die Erwartungshaltung steigt. Viele Krawallgeile schliessen sich der Demo an. Knallts am Abschlussplatz? Nein. Am Abschlussort angelangt wird eine Grussbotschaft von Hugo Chavez verlesen, Holger Burner rappt nochmal, Es wird was über die Antifa-Aktionen in Dortmund berichtet und Ernst Busch mit "Der Heimliche Aufmarsch" gespielt. tausende besoffene Johlen mit. Was für ein Bild. Dann wird nochmal versuchrt Stimmung gegen die Bullen zu machen, eine Punkband namens Guerilla spielt mit aufgesetzten Hassis. Wilder Pogo aber keine Bullen. Dann verabschiedet sich der Lauti und die Demo löst sich langsam auf. Nach dem Demodesater von 2004, wo gleichzeitig zur viel zu früh (16 uhr) stattfindenden 1.Mai-Demo in Friedrichshain tausende Antifa mit einer Strassenschlacht einen Naziaufmarsch verhinderten, und den lustigen aber kleinen illegalen Spontandemos (300-3000 Menschen) konnte die Tradition der revolutionären 1.Mai Demos erfolgreich wiederbelebt werden. Das Myfest Wie immer gibts dann auch noch zwei (oder mehr) Spontandemos durchs Myfest. In Naunystrasse wurden Polzisten in die Flucht geschlagen die sich auf einem Hinterhof verbarriadierten. Ein Handvoll anhänger der Überpartei" marschiert durchs Myfest, mit 4 Anhängern wollen sie zum Reichstag. Ein bisschen Krachts so gegen 22 Uhr an der Ecke Mariannenstrasse / Skalitzer und Oranienstrasse / Sklaitzer. Auf der O-Strasse werden Mülltonnen angezündet und das gleiche wie am Vortag auf dem Boxi beginnt. Nur Grösser , und das musikalische Angebot ist breiter. Zu Reaggea, Hip-Hop oder Punk-Musik stehen die Leute fröhlich am Strasserand und bewerfen die Polizei mit flaschen. Bis c.a. 1 Uhr ging das so. Es war ein bisschen Härter als letztes Jahr auch wenn die Mülltonnen nicht so schön brannten wie damals. Die Bullen schlugen wie verückkte auf unbeteiligten rum und versprühten auf die gaffenden am Rand unmengen Pfefferspray. Auf jeden Fall nix grossartiges, aber netten Entertaiment. Verhaftete gabs natürlich wie etlich.... Fazit: Das geht einiges. Von wegen Tot. Aber das geht noch viel mehr. Auf den Demos am 1.Mai konnte Handlungspielraum auf Demos zurückerobert, Vermummen, Transpis etc kein Problem. Vielleicht auch mal offensive Aktionen gegen Symbole des Kapitals ? (Ein Schlecker wurden die Scheiben eingeschlagen, ein Anfang) Aber erstmal müssen alle Kräfte (ausser die RK´s, da hats eh keinen Sinn) sich auf eine Demo einigen. Also Mayday und revolutionärer 1.Mai zusammen: 20 000 Leute, mehr Stimmung, mehr Inhalt. Tanzende Massen und schwarze Blöcke. Militanz und Kreativität. Und Abends auf dem Myfest ein Bier trinken und sich angucken wie das Bezirksamt ein völlig Sinnfreies Jugendpartyrandale-erlebniss für alle serviert. In diesem Sinne:
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