Verfassungsschutz: Extremisten bereiten Protest gegen G8-Gipfel vor

LVZ 22. April 2007

Dresden. Rechts- und Linksextremisten aus Sachsen bereiten nach Angaben des Verfassungsschutzes Protestaktionen gegen den G8-Gipfel in Heiligendamm (6. bis 8. Juni) vor. Innerhalb der rechten Szene werde das Gipfeltreffen der acht größten Industrienationen der Welt in Mecklenburg-Vorpommern vor allem durch die NPD thematisiert, sagte der Sprecher des Sächsischen Landesamtes für Verfassungsschutz, Alrik Bauer. Die Partei plane vor und während des Gipfels unter anderem Aktionstage mit Informationsständen. In der linken Szene seien „Protestbündnisse“ und „Netzwerke“ gegründet worden.

Die rechtsextreme NPD hat laut Verfassungsschutz für den 2. Juni in Schwerin eine Demonstration unter dem Motto „Nein zum G8-Gipfel - Für eine Welt der Freien Völker“ angemeldet. Zu ihr wollten sächsische Partei- und Mitglieder der Jugendorganisation Junge Nationaldemokraten (JN) mit Bussen anreisen. „Globalisierungskritik ist Bestandteil der Weltanschauung von parteigebundenen und parteiungebundenen Rechtsextremisten“, sagte Bauer. „Die Aktivitäten sächsischer Extremisten im Zusammenhang mit dem G8-Gipfel beobachten wir sehr aufmerksam.“

Linksextremisten aus dem Freistaat thematisierten den G8-Gipfel ebenfalls, hätten aber bisher nicht in größerem Umfang zu Gegenaktivitäten aufgerufen, sagte Bauer. Nach ersten Erkenntnissen habe unter anderem die Ortsgruppe Dresden der linksextremistischen Organisation „Rote Hilfe“ ein Informationstreffen veranstaltet. Zudem soll sich das „Leipziger Bündnis gegen G8“ gegründet haben, dem neben globalisierungskritischen Bürgern auch die linksextremistische „Rote Hilfe“-Gruppe Leipzig sowie die „Sozialistische Alternative Voran“ angehören. Konkrete Pläne von linksextremistischen Organisationen seien aber erst im unmittelbaren Vorfeld des Gipfels zu erwarten.

dpa
© LVZ-Online vom: Sonntag, 22. April 2007