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„Symbol der totalen Abschottung“Ostsee Zeitung 12. April 2007 Die erste Anti-Gipfel-Demonstration am Sonntag nennt sich „Spaziergang am Zaun“. Dieter Rahmann, einer der Camp-Organisatoren der Protestbewegung, über die Gründe für die Aktion. OZ: Wie läuft der „Spaziergang am Zaun“ am Sonntag ab? Dieter Rahmann: Treffpunkt ist 13.00 Uhr die Galopprennbahn bei Bad Doberan. Von Rostock aus ist ein Bustransfer eingerichtet. Dort findet in der Ehm-Welk-Schule die Aktionskonferenz der G8-Gegner mit verschiedenen Work-Shops statt. Die Teilnehmer kommen dann zur Demo herüber. Gegen 13.30 Uhr geht es dann vermutlich los. Zunächst Richtung Vorder Bollhagen. Am Kreisel dann ab nach Heiligendamm. Gegen 16.00 Uhr schließlich die Abschlusskundgebung mit kleinen theatralischen Aktionen an der Seebrücke von Heiligendamm. OZ: Tatsächlich an der Seebrücke, unmittelbar vorm Hotel? Sind Sie da sicher? Dieter Rahmann: Ich gehe davon aus. Die Demonstration wurde ordnungsgemäß angemeldet. Allerdings liegt zur Stunde (gestern, 11.00 Uhr - die Red.) noch keine Bestätigung vor. OZ: Und wenn dann am Sonntag einer keine Lust mehr auf Nordic Walking am Strand hat, kann der dann am Zaun-Spaziergang teilhaben? Oder ist das eine geschlossene Veranstaltung. Dieter Rahmann: Keineswegs, jeder kann kommen. Aber es gibt wie überall ein paar Regeln, die man beachten sollte. So wäre es zum Beispiel nicht gut, Leute ohne deren Einverständnis zu fotografieren. Eine Frage des Klimas. OZ: Sie rechnen offiziell mit 150 Teilnehmern. Ist das nicht untertrieben? Dieter Rahmann: Ich halte diese Zahl für realistisch. Es war nicht viel Zeit für Mobilisierung. Aber vielleicht werden es ja 250. OZ: Sehen Sie den Zaun-Spaziergang als eigentlichen Startschuss für die Aktionen der Gipfelgegner? Dieter Rahmann: Nein, diese Demonstration läuft etwas außerplanmäßig, wurde recht kurzfristig anberaumt. Der Zaun erhielt in letzter Zeit ungeahnte Symbolkraft. Er steht für die totale Abschottung der reichen Länder. Zugleich nahmen die Repressionen der Zaun-Schutz-Truppe Kavala zu. Wir mußten etwas tun. OZ: Sie haben da eigene Erfahrungen mit der Polizei, erhielten in letzter Zeit wiederholt Platzverweise, sobald Sie sich dem Zaun auch nur näherten. Rechnen Sie am Sonntag während der Demo mit gehäuften Kontakten dieser Art? Dieter Rahmann: Bei mir sind es wohl schon vier Platzverweise. Aber ich rechne am Sonntag nicht mit derartigen Aktionen. Die Sache ist angemeldet, fällt, wenn sie bestätigt ist, unter das Versammlungsrecht. Da dürfte es eigentlich nicht zu Übergriffen der Behörden kommen. Na, wir werden sehen. OZ: Um das Thema Camps für Gipfelgegner ist es recht still geworden. Dieter Rahmann: Was nicht verwunderlich ist, denn es passiert nichts auf diesem Gebiet. Wir haben bis jetzt nur ein Camp und einen Vertrag – für Reddelich. Dort geht es jetzt schon um die Feinkonzeption – wo ist Platz für die Kultur, wo kann man parken. In Reddelich, das kann man sagen, läuft die Sache gut. Aber insgesamt sieht es schlecht aus. Was das letztendlich heißt, haben wir oft genug dargestellt. In der letzten Woche gab es ein Gespräch mit der Stadt Rostock. Oberbürgermeister Methling hat sich dabei aus dem Fenster gelehnt und Unterstütung versprochen. Aber bis jetzt haben wir nichts Konkretes. Wir favorisieren das Schlachthof-Gelände. Gespräch: PETER WEISSFLOG |
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