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G8 Fahrradkarawane heute in Budapest gestartet 4. April 2007Mit dem heutigen Start einer Fahrradkarawane von Budapest bis nach Heiligendamm sind die lange vorbereiteten Proteste gegen den G8-Gipfel gestartet. Knapp 20 Fahrradaktivisten befinden sich jetzt auf dem Weg nach Györ und werden von einem Traktor mit Bauwagen begleitet. Mit 4 weiteren Fahrradkarawanen von Gent in Belgien, Stockholm in Schweden, Berlin und Leipzig in Deutschland wollen die FahrradaktivistInnen als Teil des Protests gegen den G8- Gipfel in Heiligendamm auf phantasiereiche und energievolle Art Widerstand zu demonstrieren und Aufklärung zu betreiben. Unter dem Motto „Create one, two many bicycle caravans“ steuern Menschen verschiedener Herkunft mit ihrem Fahrrad Heiligendamm an. Unterwegs sind an vielen Stationen Aktionen geplant. Anlass ist das Treffen der Regierungschefs der selbsternannten größten Industriestaaten (G8) vom 6.-8. Juni in Heiligendamm bei Rostock. Den Kern der Kritik trifft Franz Farin, ein Teilnehmer der Ostkarawane: „Dieses Treffen besitzt unter anderem keinerlei demokratische Berechtigung. Die acht Staaten sind ein Teil der weltweiten Ausbeutung von Mensch und Natur, für Kriege und erzwungene Migration mitverantwortlich.“ Auch auf ihrer diesjährigen Zusammenkunft werden sie wieder versuchen ihre verheerende Politik miteinander abzustimmen und medial zu inszenieren, dass sie die Probleme der Welt lösen würden. Dagegen regt sich jedoch Protest verschiedener sozialer Bewegungen und Protestspektren. Tausende Menschen werden sich dieser Politik im Vorfeld und während des Gipfels mit vielfältigen Aktionen, Demonstrationen und Informationsveranstaltungen eindrucksvoll entgegenstellen. Die Initiative der Fahrradkarawanen sind Teil dieses breiten Widerstandes. Einige TeilnehmerInnen werden die ganze Strecke mitfahren, manche werden einen Tag lang dabei sein. Alle Interessierten sind jedoch herzlich eingeladen ein Stück der langen Route mitzufahren. Farin beschreibt eine weitere Möglichkeit, sich zu engagieren: „Auf unserem Weg durch Europa werden wir in zahlreichen Orten und Städten gemeinsam mit lokalen Initiativen auf die Politik der G8 aufmerksam machen. Denn lokale Konflikte haben viel mit der großen Politik dieser acht Staaten zu tun.“ So wird eine Karawane bei dem Flüchtlingslager Blankenburg Halt machen, um die globale Migrationspolitik zu thematisieren, die für Millionen Menschen tägliches Leid bedeutet. In Gorleben soll die Verbindung zwischen dem geplanten Endlager für Atommüll und der weltweiten Energiepolitik hergestellt werden, die noch immer auf die gefährlichen Atomkraftwerke setzt. Die Karawanen verstehen sich auch als soziale Experimente. „Wir wollen während der Fahrt eine temporäre, hierarchiefreie Struktur schaffen, in der wir selbstorganisiert lernen und handeln können. Es soll die Möglichkeit geschaffen werden, dass sich alle Menschen unabhängig von Geld, Fahrrad, körperlicher Verfassung oder Papieren daran beteiligen können“ sagt eine Mitorganisatorin der Westkarawane. Am 1. Juni werden sich ale Karawanen in Wittstock bei dem sogenannten „Bombodrom“ vereinen und an der Besetzungsaktion des umstrittenen Bombenabwurfgeländes teilnehmen. Die letzten Kilometer bis an die Ostsee wollen die FahrradaktivistInnen mit möglichst vielen Menschen gemeinsam zurücklegen, um kraftvolle Tage des Widerstands zu beginnen. Die „G8-Bikeride Karawane“ (Ost) fährt von Budapest (5.4) über Gyär (8.4), Bratislava (10.4), Brno (14.4), Wroclav (28.4), Poznan (5.5), Schwedt (16.5) nach Wittstock. Die „Gr8Chaoskaravaan“ (West) fährt von Brügge (27.4) über Brüssel (1.5), Utrecht (5.5), Münster (12.5), Osnabrück (14.5), Oldenburg (18.5), Bremen (21.5) Hamburg (26.5), Gorleben (29.5) nach Wittstock.
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