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Paulas ManifestIm Juni wollen die Staatschefs der acht mächtigsten Industrienationen der Erde in Heiligendamm an der Ostsee zu ihrem jährlichen Gipfeltreffen zusammenkommen und die weitere wirtschaftliche Ausplünderung der Welt, die immer weiterreichende Privatisierung und kapitalistische Zurichtung auch noch der letzten verwertbaren Zipfel der Welt planen und voranzubringen. Sie sind dazu von niemandem ermächtigt, sie vertreten keine Interessen außer ihren eigenen, sie haben keinerlei Legitimierung für das, was sie da treiben – aber sie haben den Willen und leider oft genug auch die Macht, die Interessen der Mächtigen gegen den Rest der Welt durchzusetzen. Sind wir nicht alle etwas Paula? Paula ist eine temporäre Assoziation von Gruppen und Einzelpersonen, die sich zum Ziel gesetzt hat, die Gipfelmaschinerie lahmzulegen. Nicht, weil das schon alles ist, was wir wollen, sondern weil dieser Gipfel symbolisch und praktisch für sehr vieles von dem steht, was wir auf keinen Fall wollen. Paula ist keine Organisation, kein Label, sondern die Idee von einem Aktions- und Blockaderaum rund um Heiligendamm zur Verhinderung des G8. Paula ist die Idee von dezentralen, vorbereiteten Blockade- und sonstigen Aktionen rund um die Orte, an denen der Gipfel stattfindet. Paula war schon vorher in der Gegend, Paula hat sich mit ihren Freundinnen etwas ausgedacht, und Paula nimmt dann zu ihren Aktionen viele andere mit. Paula ist ein Mitmachkonzept und ist nicht auf eine bestimmte Aktionsform oder Technik festgelegt. Ihr seid Paula. Paula sucht den symbolischen und praktischen Bruch mit der herrschenden Ordnung in geteilten Handlungräumen mit vielen anderen tausend Menschen. Sie freut sich auf die gemeinsamen Aktionen mit vielen internationalen AktivistInnen und denkt offensiv, nicht defensiv: Paula plant die Handlungsspielräume auszunutzen, die durch die Anwesenheit und Aktionsbereitschaft tausender GipfelgegnerInnen entstehen und versucht, sich nicht schon in ihrem eigenen Kopf durch die Schranken dessen, was ‚normalerweise’ möglich scheint, behindern zu lassen. Paula hat keine bestimmte Methode: Material- und Menschenblockaden, Unterbrechung der Gipfelinfrastruktur, Demonstrationen, Clowns und Sambatistas, gut platzierte Widerstandsnetze aus Fäden und Seilen, umherschweifende Schrubber- und Besenbrigaden, Straßengymnastik, Schminkkurse, Beachvolleyball, Golfen, auch mal eine gut platzierte Scherbendemo in einer der umliegenden Städte: Vieles ist denkbar, und was sich realisieren lässt, hängt von unseren Vorstellungen, Fähigkeiten gemeinsamen Agierens und auch von unseren Grenzen ab. Jede und jeder sollte an Aktionen teilnehmen können, in denen sie/ er sich wiederfinden kann. Die Aktionen werden bunt, vielfältig und so effektiv sein, wie es uns möglich ist. Eins jedenfalls steht fest: Paula and friends Paula versteht sich nicht in Konkurrenz zu den Plänen des Block G8-Bündnisses. Paula meint, dass das Massenblockadekonzept von Block G8 durch andere massenhafte Aktionsformen ergänzt werden sollte, so dass sich ein möglichst vielfältiges und unberechenbares Gesamtereignis ergeben kann. Paula needs you Kommt während der Gipfeltage nach Mecklenburg-Vorpommern und bringt alle Eure FreundInnen mit! Nehmt Euch frei dafür, nehmt Euch die Zeit für die Aktionstage vom 2. Juni bis 8. Juni und informiert euch vorher. Trefft Euch schon jetzt und überlegt Euch, was Ihr während der Anti-G8-Proteste erreichen wollt und wie Ihr es erreichen könnt. Plant, wenn Ihr könnt, nicht nur für Euch selbst sondern denkt daran, dass sehr viele internationale AktivistInnen nach Möglichkeiten suchen werden, sich in Aktionen einzubringen. Kommt in Massen, seid frech und widerborstig und lasst Euch nicht fangen. Paula, im März 2007.
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