Acht neue Plätze für Gipfelgegner im Kreis Bad Doberan gefunden

Ostsee Zeitung 22. März 2007

Bad Doberan (OZ) Die Landesregierung in Schwerin gab gestern bekannt, dass weitere acht Camps für Gegner des G8-Gipfels gefunden seien. Polizei, Feuerwehr, Land und Kommunen hätten den Globalisierungsgnern gestern acht Flächen zwischen Kühlungsborn und Reddelich angeboten, sagte Reinhard Meyer, Chef der Schweriner Staatskanzlei. Die Plätze liegen in den fünf Ortschaften Bastorf, Jennewitz, Diedrichshagen, Hohen Niendorf und Wichmannsdorf (Kreis Bad Doberan).

In den Camps könnten tausende Gegner unterkommen, heißt es. Damit würden die Kreise Bad Doberan, Güstrow und die Stadt Rostock 14 Flächen für Camps sowie die ehemalige Ehm-Welk-Schule im Rostocker Stadtteil Evershagen, die als Büro der Gegner-Organisation „Attac“ dienen soll, ausweisen.

Bisher sei Platz geschaffen worden für 30 000 Demonstranten, sagte Meyer. 15 000 in Bützow im Kreis Güstrow, 5000 in Lambrechtshagen und 3000 in Reddelich im Kreis Bad Doberan. Rostock bietet auf drei Plätzen in den Stadtteilen Dierkow, Marienehe und Toitenwinkel Unterkunft für 6000 Menschen an.

Die Camps wurden von Polizei und Feuerwehr aus einer Liste mit 35 Vorschlägen ausgewählt, die die Organisation „Attac“ vorgelegt hatte. Noch aber seien sie nicht von den Gegnern des Gipfels akzeptiert worden. Meyer sieht nun die Gipfelgegner in der Pflicht: „Die haben uns unter Druck gesetzt. Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht. Jetzt ist es an der Zeit, klare Aussagen zu kriegen.“ Die Gipfelgegner müssten langsam sagen, mit wie vielen Leuten sie rechnen. Bis nächste Woche erwartet die Staatskanzlei Antwort. Schätzungen zufolge werden zum Treffen der Staats- und Regierungschefs der sieben führenden Industrienationen und Russlands vom 6. bis 8. Juni 100 000 Globalisierungsgegner erwartet.

Aus Kreisen der Gegner wurden mehrere Camps abgelehnt. Unter anderem das in Bützow. Das sei zu weit weg und „zu kommerziell“.

MICHAEL MEYER