Checkpoint mit Landeplatz

Ostsee Zeitung 8. März 2007

Kontrollpunkt, Hubschrauberlandeplatz, Absperrzaun: An der Doberaner Gallopprennbahn rattern zur Zeit die Baumaschinen. Sieben Firmen werkeln an einem weiteren Gipfel-Schutz-Areal.
Heiligendamm Schweres Baugerät schaufelt sich durch den matschigen Boden, tiefe Furchen kennzeichnen schon die G8-Sicherheitszone durch die Wiese an der Doberaner Pferderennbahn. Mittendrin und allgegenwärtig: Klaus Penndorf, emsiger Platzwart des Rennvereins, der einweist, dirigiert, alles weiß und erklären kann.

Insgesamt sieben Firmen schwirren über das große Gelände, entfernen die Flutlichtmasten, heben Erdreich aus und platzieren schwere Blöcke entlang des Radweges. An ihnen soll der eigentliche Sicherheitszaun befestigt werden. Unter besten Bedingungen schaffen die Männer vom Rostocker Galabau gut 80 Blöcke am Tag.

Seit Montag laufen die Bauarbeiten auf dem Rennbahngelände auf Hochtouren. Dass dort gelegentlich Hubschrauber landen, ist nichts Neues; Frau Merkel fiel beispielsweise hier schon vom Himmel. Nun aber wird ein regelgerechter Landeplatz angelegt - am Ende der Parkplatzwiesen. Für den Mini-Airport der Lufttaxis muss mindestens eine 80 mal 80 Meter große Fläche beräumt werden. Und gerade hier liegt ein Problem. Platz ist ausreichend vorhanden, allerdings stehen die jungen Bäume im Wege. Also werden diese kurzerhand ausgegraben, in den „Urlaub“ geschickt, und nach dem Gipfel wieder eingebuddelt. Heißt es jedenfalls.

Mobile Platten sichern die eigentliche Landefläche, direkt am Rennbahngelände gelegen, weil sich die dortigen Zufahrten für die Staatskarossen als recht günstig erwiesen. Lediglich ein kleiner Weg muss noch mit Schotter aufgefrischt werden.
Auf dem eigentlichen Rennbahngelände geht es richtig zur Sache. Dort entsteht gerade der Kontrollpunkt, die sogenannte Schleuse, wo während der Gipfel-Tage die Einwohner Heiligendamms in Empfang genommen und überprüft werden, wo sie auch auf dem eigens hergerichteten und dann bewachten Parkplatz ihre Fahrzeuge stehen lassen müssen.

Das Geläuf der Bahn selbst bleibt allerdings unbeschadet. Der Gipfelzaun endet kurz davor. Um die eigentliche Rennbahn aber dennoch vor Randalen zu schützen, setzte sich der Verein für eine zusätzliche Sicherung ein. Nun wird noch ein zweiter Zaun, in stabiler Maschendrahtform, rings um das gesamte Rennbahngelände gezogen. Dieser bleibt auch nach dem Gipfel, soll später vor Wildschweinen und Rehen schützen. Auch eine neue, größere und modernere Flutlichtanlage wird gerade angebracht, zuvor noch einige Stromkabel gezogen. Bevor die große Zufahrt von den Molli-Schienen bis zur Rennbahn im Teerstraßenstil mit einer Wendeschleife angelegt wird, kommen noch Trink- und Abwasserleitungen in den Boden. Bis Ende April sollen alle Arbeiten abgeschlossen sein.
DORIT WEHMEYER