"Politische Gegenoperation" von Rechts

Hamburger Abendblatt 16. März 2007

Auch die Rechtsextremisten haben Proteste gegen den G-8-Gipfel in Heiligendamm angekündigt. So wettern die Abgeordneten der NPD im Schweriner Landtag schon seit Monaten gegen die Kosten für den Großevent mit internationaler Beteiligung. Fraktionschef Udo Pastörs will angeblich "eine politische Gegenoperation" starten.

Tatsächlich, so Rechtsextremismusexperte Günther Hoffmann vom Verein Bunt statt Braun, sei die rechte Szene aber gespalten, "ob sie sich der Anti-Globalisierungsbewegung anschließt". Zwar seien nationale Volkswirtschaften ein Thema der NPD, aber bislang blieben die Mobilisierungsversuche von Leuten wie dem Vorsitzenden der NPD-Jugendorganisation, Junge Nationaldemokraten (JN), Stefan Rochow, oder des ehemaligen NPD-Chef-Ideologen Jürgen Schwab, "sehr elitär". Hoffmann: "In der Masse ist es noch holprig."

Allerdings hat die NPD für den 2. Juni, parallel zu der in Rostock geplanten Großdemo der eher linken Globalisierungsgegner, eine Demonstration in Schwerin angemeldet. Motto: "Nein zum G-8-Gipfel - für eine Welt freier Völker". NPD-Sprecher Klaus Beier erwartet 1500 Anhänger. Auch Insider Hoffmann geht davon aus, dass die Anti-G-8-Demo eine der größten rechten Demos des Jahres wird.
mik