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Warmlaufen für den G-8-GipfelYahoo/Stuttgarter Nachrichten 15. März 2007 Potsdam (AP) Während sich die Umweltminister der acht führenden Industrienationen seit Donnerstag in Potsdam treffen, lassen sich Globalisierungsgegner und Umweltschützer mit ihren Protesten noch Zeit. Erst nach Ende des Ministertreffens im historischen Schloss Cecilienhof am Samstag wollen sie ihre Demonstration starten. Sprecher Holger Zschoge begründet dies damit, dass Umweltminister «als Schmuddelkinder ihrer Regierungen» kaum Einfluss hätten. Entscheidungen würden deshalb in Potsdam nicht fallen. Die Szene läuft sich stattdessen warm für die folgenden G-8-Treffen. Am 19. Mai wollen die Finanzminister und anderthalb Wochen später die Außenminister in Brandenburg beraten. Zum Finanzministertreffen soll es ein großes Protestkonzert unter freiem Himmel geben, am 30. Mai ist eine Großdemonstration in Potsdam geplant. Höhepunkt wird dann auch für die Protestbewegung der G-8-Gipfel der Staats- und Regierungschefs im mecklenburgischen Ostseebad Heiligendamm sein. Gut eine Stunde nach der Abschluss-Pressekonferenz der Umweltminister sollen diese am frühen Samstagnachmittag noch mit einer satirischen Jubeldemo bedacht werden, zu der Zschoge etwa 500 Teilnehmer erwartet. Von der Potsdamer Innenstadt wollen die G-8-Gegner unter dem Motto «Gemeinsam die Welt zerstören, den G-8 unter die Arme greifen!» zum Tagungsort Cecilienhof ziehen, der zur Ankunft der Demonstranten aber schon weitgehend von den Ministern verlassen sein dürfte. Teilnehmer in Clownskostümen, Anzug und Frack oder mit Särgen, Luftballons und kreativen Transparenten seien willkommen, hieß es im Aufruf für die Protestaktion. Organisiert wird sie vom «Anti-G8-Bündnis Potsdam», zu dem die globalisierungskritische Organisation Attac ebenso gehört wie die Kampagne gegen Wehrpflicht oder autonome Linke. «Das Umweltministertreffen ist nur ein Medienspektakel mit einer riesigen Blase aus heißer Luft», kritisiert Bündnissprecher Zschoge. Ein Gesprächsangebot von Umweltminister Sigmar Gabriel lehnten die Demonstranten ab. «Sie wissen genauso gut wie wir, dass Sie uns nichts zu sagen haben», entgegneten sie dem SPD-Politiker per offenem Brief. Zschoge erklärt, der Protest gelte auch den inflationär häufigen G-8-Treffen. «Hat mal jemand ausgerechnet, wie viel Energie und CO2-Ausstoß es kostet, wenn fast im Wochentakt Staatssekretäre, Minister und Staatschefs zu G-8-, EU- oder WTO-Treffen quer über den ganzen Globus jetten?», fragt er. Die Polizei will zur Demo am Samstag mit 1.000 Beamten vor Ort sein und Ausschreitungen verhindern, sonst aber geht sie relativ gelassen mit dem internationalen Ministertreffen um. Zwar seien mehr als 500 Polizisten zum Schutz der Politiker im Einsatz, größere Straßensperren seien aber nicht geplant, sagt Polizeisprecher Rudi Sonntag. Mit größeren Verkehrsbehinderungen müssten die Potsdamer nicht rechnen. Auch der Neue Garten, in dem sich Schloss Cecilienhof befindet, bleibt für die Besucher geöffnet. Nur das Schloss selbst, das neben der Gedenkstätte für das dort im August 1945 geschlossene Potsdamer Abkommen der vier Siegermächte des Zweiten Weltkrieges auch ein Hotel beherbergt, ist während der drei Sitzungstage für die Öffentlichkeit geschlossen. Donnerstag 15. März 2007, 13:28 Uhr |
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