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Gipfel-Gegner wollen friedlich seinOstsee Zeitung 13. März 2007 Protest-Gruppen vereinbaren Gewaltfreiheit für die Großdemonstration vor dem G8-Treffen. Rostocks Banken sind dennoch besorgt. Stadtmitte Bei den Demonstrationen rund um den G8-Gipfel Anfang Juni in Heiligendamm soll es friedlich zugehen. „Es gibt seit einigen Tagen eine klare Ansage zur Gewaltfreiheit“, sagte gestern Steffen Bockhahn. Der Bürgerschaftsabgeordnete organisiert die Gipfel-Aktivitiäten der Linkspartei.PDS. Der Vereinbarung hätten auch Gruppierungen zugestimmt, „die sonst nicht mit am Verhandlungstisch sitzen“, so Bockhahn, und denen ein Gewaltpotenzial zugerechnet werde. Die Absprache bezieht sich vor allem auf die zentrale Großdemonstration, bei der am 2. Juni 50 000 Teilnehmer im Stadthafen erwartet werden. Der Politiker geht nicht davon aus, dass es in Rostock oder Umgebung zu Ausschreitungen und Straßenschlachten wie beim Gipfel-Treffen in Genua 2001 kommen wird. Bockhahn: „Die Wahrscheinlichkeit ist viel geringer, als einem Glauben gemacht wird.“ Die Polizei habe aus dem Debakel in Italien gelernt und sei zudem mittels Informanten in der Szene mit Sicherheit gut über den Vorbereitungsstand informiert. Bei Banken und anderen möglichen Zielen von Ausschreitungen und Vandalismus laufen unterdessen die Vorbereitungen auf Hochtouren. Die Ospa hat eigens für den Gipfel eine Gruppe gebildet, die geeignete Sicherheitmaßnahmen entwickelt. Sollten sich Einschränkungen im Geschäftsbetrieb ergeben, werde die Sparkasse ihre Kunden rechtzeitig informieren, so Ospa-Sprecherin Katrin Stüdemann. Fast alle Banken, die in Rostock Filialen unterhalten, bereiten entsprechende Konzepte vor. Öffentlich möchte aber keines der Kreditinstitute Einzelheiten nennen. „Das ist kein Thema für die Zeitung“, heißt es zum Beispiel bei der Bundesbank-Filiale in der Richard- Wagner-Straße. Vor allem international tätige Großbanken gelten als mögliches Ziel von gewaltbereiten Globalisierungskritikern, neben Fastfood-Konzernen wie McDonald’s und Burger King. Bereits im Januar verübten mutmaßlich Linksextreme einen Brandanschlag auf eine Berliner McDonald’s-Filiale, den die Polizei im Zusammenhang mit dem G8-Treffen in Heiligendamm einordnete. Für den Schutz von Gebäuden ist die Polizei zuständig. Auf welchen Einrichtungen ein besonderes Augenmerk liegt, will die zuständige Einheit „Kavala“ unter Verweis auf Sicherheitsgründe nicht mitteilen. „Es gibt sehr viele Punkte“, teilt Kavala-Sprecher Axel Falkenberg lediglich mit. Bereits für die Großdemonstration der NPD am 1. Mai 2006 wurde das Polizeirevier in der Ulmenstraße weiträumig mit einem Zaun und Stacheldraht abgesperrt. Die Anlagen stehen heute noch. Das Revier war „in der Aufklärungsarbeit als Schwerpunkt bezeichnet worden“, sagt Polizeisprecherin Katrin Drewelow. Steffen Bockhahn appelliert an die Rostocker, die vielen Zehntausend Protestler freundlich aufzunehmen. „Es ist wichtig, dass die Leute nicht diskriminiert werden.“ Eine friedliche Grundstimmung könne zur Gewaltfreiheit beitragen. Würden die Gäste vorher grundlos kriminalisiert, sei eher das Gegenteil der Fall. |
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