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Dritter Campplatz für G8-Gegner in AussichtNDR 11. März 2007 Die in der Gruppe Camp AG vertretenen Gegner des G8-Gipfels in Heiligendamm sind unzufrieden mit einem an der Westgrenze Rostocks angebotenen Campplatz. Die Fläche in Lambrechtshagen sei anstelle der gemeldeten zehn Hektar lediglich zwei Hektar groß, bemängelte die Camp AG am Sonntag. Davon wiederum sei nur ein Hektar nutzbar. Die Fläche würde nur Platz für etwa 400 Menschen bieten. "Es ist nicht sinnvoll, den Landkreis mit mehr als 50 Kleinstcamps für die Unterbringung der Demonstranten zu überziehen. Das gibt nur logistische Probleme", sagte der Sprecher der Camp AG, Dieter Rahmann. Endgültige Entscheidung steht noch aus Die Polizei hatte am Freitag mitgeteilt, dass den Gegnern des G8-Gipfels nach Unterkunftsmöglich- keiten in Bützkow und Reddelich noch eine weitere Camp-Möglichkeit auf einer Fläche in Lambrechts- hagen zur Verfügung gestellt werden solle. Die Polizei, der Landkreis Bad Doberan und das zuständige Amt Warnow-West hätten das private Areal als Campplatz gebilligt. Eine endgültige Entscheidung über den Standort ist den Angaben zufolge aber noch nicht gefallen. Das Camp in Reddelich soll etwa 3.000 Menschen Platz bieten, das in Bützkow soll 15.000 beherbergen können. Gipfelkritiker hatten dem Polizeistab eine Liste mit 35 möglichen Standorten zur Einrichtung von Camps vorgelegt. Der Chef der G8-Polizeitruppe Kavala, Knut Abramowski, hatte die Region um Lambrechtshagen zunächst noch als problematisch für die Ausweisung eines Camps erachtet. Zum G8-Gipfel vom 6. bis zum 8. Juni in Heiligendamm werden rund 100.000 Gipfelkritiker erwartet. Details sind noch zu klären Die Organisation Camp 07 bezeichnete es als "Schritt in die richtige Richtung", dass die Polizei die ersten Standorte für Camps befürwortet hat. Es müssten aber noch weitere Details geklärt werden, betonte Dieter Rahmann von Camp 07 am Freitag. So könne es sein, dass wegen ungeklärter Eigentumsverhältnisse auf der sechs Hektar großen Fläche in Reddelich das geplante Lager am Ende wie ein Flickenteppich aussehe. Auch in Rostock gibt es noch Probleme mit der Unterbringung von Demonstranten. Zu einer Großkundgebung werden dort am 2. Juni ebenfalls rund 100.000 Protestler erwartet. Als Veranstaltungsort kann eine nicht mehr benötigte Regionalschule im Rostocker Stadtteil Evershagen als Veranstaltungsort der Gipfelgegner dienen, erläuterte Stadtsprecher Ulrich Kunze am Freitag. Das Gebäude habe knapp 50 Räume, die Vermietung sei an keine Bedingung geknüpft und kostenlos. Die Mietdauer sei bis Mitte Juni festgelegt worden. Weitere Schulen für Besucher in der Stadt zu öffnen, hat Oberbürgermeister Roland Methling (parteilos) bislang abgelehnt. Psychologe warnt vor zu wenig Übernachtungsmöglichkeiten Unterdessen warnte der Rostocker Psychologe Peter Kropp davor, den Demonstranten nicht genügend Übernachtungsmöglichkeiten zur Verfügung zu stellen. "Es gibt nichts Schlimmeres, als unausgeschlafen und hungrig nicht zu wissen, wie es weitergeht. Da wird jeder aggressiv", sagte er. Das "Horrorszenario" sei seiner Ansicht nach, wenn es an den Protesttagen auch noch regnen würde. Es gehe kein Weg an der Einrichtung von Camps vorbei, so der Leiter des Instituts für medizinische Psychologie an der Universitätsklinik Rostock. Einsatzkräfte ziehen in Fachhochschule ein Auch die Stadt Güstrow bereitet sich auf den Gipfel vor. Dort werden während der Veranstaltung zahlreiche Polizisten und Einsatzkräfte stationiert sein. Nach Informationen von NDR 1 Radio MV sollen weit mehr als 1.000 Beamte aus dem ganzen Bundesgebiet in der Fachhochschule der öffentlichen Verwaltung und Rechtspflege einquartiert werden. Von den Studenten, die bislang in den betreffenden Gebäuden untergebracht sind, müssen einige ihre Zimmer räumen und zusammenziehen. Die ersten Hundertschaften sollen schon im April einziehen. Für das Land Mecklenburg-Vorpommern ist diese Unterbringungsmöglichkeit sehr kostengünstig, weil die betreffenden Gebäude dem Land gehören. |
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