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2007-05-27

Stellungnahme von YEK-KOM zum G8

Die Föderation der kurdischen Vereine in Deutschland YEK-KOM, ruft in ihrer Erklärung zum Widerstand gegen den G8-Gipfel auf.
Erklärung von Yek-Kom zum g8 Gipfel in Heiligendamm

Für Gerechtigkeit, Freiheit und Gleichheit

Jedes Jahr treffen sich die reichsten Industrienationen, um ihre Politik zu manifestieren, die auf Macht und Profite aufgebaut ist. Sie entscheiden über die politischen, wirtschaftlichen und militärischen Interessen, die ihren Verhältnissen Stabilität verschaffen sollen. So wird diese Politik in die verschiedenen internationalen Gremien hineingetragen, um Abhängigkeiten herzustellen und Vormachtstellungen festzuklopfen.

Die Probleme, die die Politik der Industriestaaten verursachen, werden dagegen nicht wahrgenommen. Am meisten davon betroffen sind die so genannten Dritte-Welt-Länder. Die wirtschaftlichen und politischen Änderungen und Interessen, die durch den globalen Umbruch entstanden sind, haben den Wettbewerb der Nationen völlig verzerrt. So entstehen Probleme durch das ungeheure Ausmaß von Privatisierung der staatlichen Einrichtungen, deren Folge massive Arbeitslosigkeit, der Abbau der Sozialsysteme und des Gesundheitswesens sind. Das hat das Leben der Menschen von Grund auf verändert. Hierbei haben es die Bevölkerungen der Dritte-Welt-Länder weit schwerer, weil sie die Ausbeutung ihrer Rohstoffe und Arbeitskraft, Vertreibung, Kriege und vor allem die Umweltkatastrophen ertragen müssen.

Die durch die Politik der G8 entstandenen katastrophalen Folgen zeigen sich durch;

die Zerstörung der Natur und des Klimas durch die wirtschaftlichen Interessen, die den Kapitalanlegern die Ausbeutung der armen Länder profitabel macht
eine „Sicherheitspolitik“, durch die Kriege angezettelt werden und Rüstungsfirmen ganz legal ihre tödlichen Produkte verkaufen können
eine „Sicherheitspolitik“, durch die die Menschenrechte verletzt, Freiheit und Rechte werden eingeschränkt werden und Menschen dazu zwingt, ihre Heimat zu verlassen
dass in den USA und in der EU Migrantinnen und Migranten selektiert in “gute“ und „böse“, um so die „Festungen“ der Sicherheit zu schaffen und zu legalisieren
Kurdistan ist ein Prototyp dieser globalen Entwicklung. Durch die Aufrechterhaltung bzw. Intensivierung des politischen und wirtschaftlichen Profits durch die ausbeutenden Staaten wird Kurdistan seiner Bodenschätze beraubt. So werden beispielsweise die reichen Wasservorkommen zum Spielball der Politik und auf diese Weise fremde Monopole geschaffen. In aufwändigen Projekten werden umweltzerstörende Staudämme in den kurdischen Regionen gebaut und unwiederbringliche Kulturschätze wie Hasankeyf geopfert. Internationale Rüstungsfirmen verkaufen ihre tödlichen Produkte an die Türkei, mit denen nicht nur das Leben der kurdischen Bevölkerung bedroht, sondern auch die Natur zur Wüste gemacht wird: Dörfer und Wälder werden niedergebrannt, um so eine Vertreibung der Bevölkerung zu erreichen. Das Ergebnis dieser Vernichtungs- und Leugnungspolitik ist Arbeitslosigkeit, Armut und Entvölkerung der kurdischen Regionen und liefert letztendlich den politischen Hintergrund für Fluchtgründe, die die verschiedenen deutschen Regierungen seit Jahren angeblich beseitigen wollen. Bisher allerdings erfolglos. Nach wie vor sind die Menschen in den kurdischen Regionen dazu gezwungen, ihre Heimat und ihr Land zu verlassen.

Um gegen diese neue Weltordnung und die durch sie erschaffenen Probleme auf ökologischen und ökonomischen Gebiet eine grundlegende Änderung der Lebensgrundlagen der Weltbevölkerung zu erreichen, muss ein neues demokratisches, ökologisches und ökonomisches Gleichgewicht geschaffen werden.

Gegen diese Form der globalen Ausbeutung müssen wir gemeinsam eine eigene Dynamik entwickeln, um der Ausbeutungs- und Profitlogik der G8 entgegenzutreten. Die wissenschaftlich- technischen Fortschritte der Globalisierung sollten dafür eingesetzt werden, um die Kräfte zu bündeln und die Völker gemeinsam gestärkt für eine gerechte, auf Gleichheit und Freiheit basierende Zukunft zu gestalten. Hier sind die zivilen Organisationen gefordert, die sich und stärker noch global als auch lokal bilden müssen. Nur dadurch kann der staatlichen Interessenpolitik entgegengewirkt werden. Weltweit muss der die Existenz der Menschen bedrohenden Kriegs- und Expansionspolitik ein Ende bereitet werden. Das Ziel muss eine gerechte Verteilung des Kapitals sein, verbunden mit dem Zugang aller Menschen zu sozialen Rechten, Wohlstand und einem Leben in Würde.

Eine andere Welt ist möglich, wenn sich dieses Gedankengut verbreitet und die Kräfte gebündelt werden
Eine andere Welt ist möglich, wenn alle die gleichen sozialen Rechte haben und alle Menschen gleich sind
Eine andere Welt ist möglich, wenn alle Kriege beendet sind und der Schutz der Ökologie gesichert ist
Eine andere Welt ist möglich, wenn kein Mensch mehr gezwungen wird, seine Heimat zu verlassen.
YEK-KOM

Föderation der kurdischen Vereine in Deutschland e.V.

[http://www.yekkom.com ]