Rostock (OZ/D.K.) Militante Demonstranten haben am Montag bei der Anti-G8-Demo in Rostock Polizisten mit chemischen Flüssigkeiten bespritzt. "Acht Polizisten mussten zur Behandlung ins Krankenhaus gebracht werden", sagte Polizeisprecher Axel Falkenberg. Verursacher seien Mitglieder der so genannten "Clown's Army", die mit Spritzpistolen agierten. Der Verdacht, dass es sich um giftige Fluorwasserstoffsäure (Flusssäure) handelt, hat sich nicht bestätigt. 15 Beamte wurden zudem durch Rauchbomben verletzt.
Seit der Demo am Samstag sind 41 Beamte dienstunfähig. Insgesamt wurden 421 Polizisten verletzt, teilte der Pressestab Kavala gestern mit. Die Verletzungen reichten von blauen Flecken, über Knochenbrüche, Bänderüberdehnungen bis hin zu verätzten Augen.
In den beiden Rostocker Kliniken wurden am Samstag nur 114 Patienten behandelt, je zur Hälfte Polizisten und Demonstranten. "Es waren überwiegend Bagatellverletzungen", sagt der Sprecher des Uni-Klinikums, Matthias Schümann. "Ein Knochenbruch musste operiert werden, das könnte als schwerer Fall durchgehen", so Schümann. Auch im Südstadt-Klinikum, wo 36 Patienten ambulant und sechs stationär - "meist zur Beobachtung für eine Nacht" - behandelt wurden, registrierte der stellvertretende Verwaltungsdirektor, Birger Birkholz, nur "klassische, eher leichte" Fälle: Brüche, Schnittwunden.
"Wir haben in der Leitstelle 133 Rettungseinsätze gezählt, von denen 85 mit einer ambulanten Versorgung endeten", erklärte Stadtsprecher Ulrich Kunze. Die Polizei habe jedoch einen eigenen Sanitätsdienst und Polizeiärzte in den Kasernen, teilte Kavala mit. Polizei und Demo-Leitung hatten zusammen 1000 teils schwer Verletzte gemeldet.
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