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2011-07-11

10 Jahre Genua

Um den 20.07.2011 findet an mehreren Orten das Gedenken zum zehnten Todestag Carlo Gulianis statt. Ob die breit angekündigte zentrale Demonstration durch Berlin Kreuzberg auch wie geplant laufen wird, ist noch offen.

Neben dem Gedenken in Genua wird im Zeitraum um den eigentlichen Jahrestag am 20. Juli von vielen Gruppen im Bundesgebiet zu Demonstrationen aufgerufen. Während nach Aachen, Duisburg und Nürnberg regional mobilisiert wird, haben sich zahlreiche Gruppen den Aufrufen zur zentralen Demonstration in Berlin angeschlossen. Da in Berlin von allen Seiten eine Anmeldung des Gedenkens bei der Polizei abgelehnt wird, dürfte der Abend hier nicht nur für die Aktivist_innen und Genua-Veteran_innen interessant werden, sondern ebenso für die Bevölkerung in SO 36. Bis jetzt hat sich die Obrigkeit zum Umstand der Nichtanmeldung – die im heutigen Berlin übrigens ein Novum darstellt – nicht geäußert. In Ankündigungen im Internet und auf Flyern wird von Seiten der Demonstrant_innen jedoch auch verkündet, nicht „über die Legitimation einer Gedenkendemo für Carlo Giulian mit der Staatsmacht“ debattieren zu wollen. Diese Offensive findet bei vielen Menschen, denen gesetzeskonforme Demonstrationen gegen staatliche Gewalt nicht als das richtige Mittel erschienen offenbar starken Anklang.

Bild: Genua

So haben Aktivist_innen und Künstler_innen seit einigen Wochen das Stadtbild in einigen Berliner Kiezen mit dem Konterfei Carlo Giulianis geprägt. Auf teilweise überdimensionalen Postern wird mal hier zu Rache für, mal dort zu Erinnerung an den erschossenen Gipfelstürmer aus Genua aufgerufen. Auf Graffitis ist zu lesen: „Carlo vive“, „remember Carlo“ und „Carlo Giuliani unvergessen“.
Angesichts dessen ist es schwer einzuschätzen, welchen Charakter die Demonstration haben wird. Weder ist abzuschätzen, wie viele Teilnehmer_innen kommen werden, noch ist davon auszugehen, dass es eine homogene Masse wird, die an Ort und Stelle Carlo Giuliani rächen will. In besonderem Maße wird daher die Berliner Polizei die Verantwortung für den Ablauf tragen. Für den Fall der sonst üblichen Taktik der ausgestreckten Faust kündigt die Internetseite rachefürcarlo.blogsport.de bereits einen „Plan B“ an, der wohl irgendwie versuchen wird, dem Crowd-Control-Konzept der berüchtigten Greiftrupps etwas entgegenzusetzen. Plan A ist laut einvernehmlichen Ankündigungen eine abendliche Demonstration durch den Kiez um den Lausitzer Platz.

http://rachefuercarlo.blogsport.de

Source: http://de.indymedia.org/2011/07/311553.shtml