G8-Gipfel 2005 in Gleneagles, Schottland "Die Führer scheinen irgendwie von den
Veränderungen um sie herum losgelöst
zu sein. Wir können uns das Foto
bereits vorstellen ... ein König,
umgeben von niederen Monarchen.
Das ist kein Bild der Zukunft ..."

Michael Hardt, Antonio Negri

Vom 6.-8. Juli 2005 treffen sich die G8 (sieben führende Industrieländer und Russland) im Golfhotel Gleneagles in Perthshire, Schottland.
50% des Welthandels
an einem Tisch.
Was zunächst wie eine nette Plauderrunde und Schulterklopfen unter den selbst ernannten Heilsbringern der Welt aussieht, hat weitreichende Folgen für Milliarden von Menschen, die selbst von diesen Entscheidungsprozessen ausgeschlosssen sind. In den letzten Jahren geben die G8 vermehrt vor, nach Lösungen für die Probleme der Welt zu suchen - sie wollen Hunger, Krieg, Umweltzerstörung bekämpfen, indem sie das System ausbauen und stabilisieren, das diese Probleme erst produziert. Der "Gruppe der Acht" gehören Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan, Kanada, Russland und die USA an. Daneben ist in dem Gremium auch die Europäische Kommission vertreten. Spanien bemüht sich bereits seit längerem um die Aufnahme als Vollmitglied.

Den Vorsitz übernimmt jeweils ein Land für die Dauer eines Jahres. Die G8 gilt nicht als internationale Organisation. Ihre Treffen sind informell - um in "entspannter Runde" globale Themen und Probleme zu beraten. Die G8 Länder vereinigen ca. 50% des Welthandels und des Weltbruttosozialproduktes auf sich.

Aus den jährlichen Treffen in kleiner Runde ist inzwischen eine permanente Kooperation auf der Ebene von Ministern und hohen Regierungsbeamten geworden. Sie bereiten die jährlichen Gipfel vor, stimmen nationale Positionen ab und sorgen bereits im Vorfeld der Gipfel für eine teilweise Klärung unterschiedlicher Positionen.

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