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2007-05-31

Glasbruch bei Syngenta in Maintal

In der Nacht vom 30. auf den 31. Mai 2007 haben wir bei Syngenta in Maintal für Glasbruch gesorgt. Gründe dafür liefert das Unternehmen mehr als genug. So nimmt es eine wichtige Rolle im Zusammenhang mit Bio- und Gentechnologie ein und hat durch verschiedene unschöne Vorkommnisse Aufsehen erregt. Auch in Hinblick auf den G8-Gipfel in Heiligendamm ist eine genauere betrachtung des Konzern von Interesse.

Die Themen „Investitionsfreiheit und Patentschutz“ stehen ganz oben auf der Tagesordnung, wenn sich die G8 in der kommenden Woche unter deutscher Präsidentschaft in Heiligendamm treffen. Dass die Gewinner der Beschlüsse einmal mehr vor allem multinationale Konzerne sein werden wird wohl keines Falls überraschen.
Einer der Profiteure ist der Agrarkonzern Syngenta. Laut Eigenwerbung beschäftigt dieser fast 20000 Menschen in über 90 Ländern. In Maintal befindet sich eine Niederlassung des Konzerns.
Regional hat Syngenta im Zusammenhang mit einem Genmaisfeld in der Wetterau Aufmerksamkeit erregt. Der Konzern hatte es Versuchzwecken anbauen lassen. In diesem Kontext kam es zu verschiedenen Protestaktionen – von der Feldbesetzung bis zum Herausreißen der Pflanzen. Einem Bauer, der seine Kühe mit dem angebauten Mais gefüttert hatte starben die Selbigen einige Zeit später. Ein Vorfall, der das Vertrauen in Syngenta und Gentechnologie nicht gerade steigen lässt.
International steht Syngenta vor allem wegen des Vertriebs des Pflanzengiftes „Paraquat“ in der Kritik. Dabei handelt es sich um das giftigste Herbizid der Welt. Tausende PlantagenarbeiterInnen und KleinbäuerInnen haben sich bereits mit diesem Mittel vergiftet. Der Konzern wurde, von diversen Organisationen, bereits mehrfach aufgefordert, die Produktion des Giftes, welches vor allem unter dem Namen „Gramoxone“ vertrieben wird, einzustellen. Bislang ohne Erfolg. Auch das geforderte Verbot des Mittels kam bisher nicht zu Stande.
Im Bereich Gentechnologie besitzt Syngenta eine Vorreiterrolle. So hält der Konzern die meisten Patente auf genmanipulierte Pflanzen. Insbesondere bei Reissorten nimmt die Firma eine Monopolstellung ein. Mit Hilfe von Patenten und sog. Terminatortechnologie, solchem Saatgut, aus dessen Ernte sich keine neuen Keime gewinnen lassen, versuchen Agrarkonzerne wie Syngenta oder Monsanto BäuerInnen und Bauern auf der ganzen Welt in ihre Abhängigkeit zu bringen. Entgegen dem Recht auf Nahrungssouverenität, für das BäuerInnen und Landlose weltweit Kämpfen, ist es ihr Ziel die gesamte Herstellung und Vermarktung von Nahrungsmitteln der Profitlogik zu unterwerfen. Damit tragen sie eine Mitverantwortung für die unerträgliche Tatsache, dass weltweit über 800mio Menschen an Hunger leiden. Jedes Jahr sterben rund 30mio Menschen an den Folgen dessen.

Mehr „Investitionsfreiheit und Patentschutz“ werden diese barbarischen Zustände noch weiter vorantreiben. Ein Grund mehr zum „Gipfelsturm“, zur massenhaften Blockade der G8, zu mobilisiern.http://de.indymedia.org/2007/05/179519.shtml

G(ut)-8-erInnen

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