Im Rahmen der G20-Proteste in Toronto erlangte “Officer Bubbles” Adam Josephs tragikomische Berühmtheit, als er ein junges Mädchen, das Seifenblasen in seine Richtung blies, wegen “Tätlichkeit” festnehmen ließ.
Das Konzept einer Kamera und der Dienst YouTube schienen Officer Bubbles bis zu diesem Zeitpunkt nicht so geläufig zu sein – er ließ seinen peinlichen Auftritt größtenteils filmen und wurde zum Mem. Unter den mehr als 1000 Videos, die man zu seinem Namen allein auf YouTube findet, befinden sich auch einige Cartoons, in denen Officer Bubbles unter Anderem Barack Obama und Santa Clause verhaftet.
Weil Josephs sich nun zu einem nicht mehr zu tolerierenden, belästigenden Ausmaß verspottet fühlte, klagte er auf die Herausgabe der Namen der Inhaber des YouTube-Kanals “ThePMOCanada” (der momentan nicht mehr erreichbar ist) so wie einiger der Kommentatoren unter den Videos. Ach ja, 1.25 Millionen Dollar für die Diffamierungen will er auch noch haben.
Von wem? Von YouTube natürlich, schließlich hat YouTube das Material angenommen und weiterverbreitet. Es wird sich zeigen, wie das kanadische Gesetz den Fall sieht – zumindest gibt es in Kanada erstmal keinen Paragraphen, der Providern generell die Haftung für Kommentare und Inhalte abspricht. Die vollständige Klageschrift finden Interessierte bei scribd.
Nachdem Officer Bubbles nun also mit Kameras und YouTube Bekanntschaft gemacht hat, wird er nun den Streisand-Effekt kennenlernen. Momentan findet man 8 Cartoons mit Officer Bubbles im YouTube-Kanal von “MisterOfficerBubbles” Ob ihm klar ist, dass er mit der Klage doch nur seine Tendenz zur maßlosen Überreaktion bestätigt?
Was will man aber auch von jemandem erwarten, der ein Mädchen mit Seifenblasen verhaftet?
Source: http://www.netzpolitik.org/2010/officer-bubbles-klagt/