Allein die Sicherheitsvorkehrungen sollen rund 720 Millionen Euro verschlingen: Die Gipfeltreffen von G8 und G20 in Huntsville und Toronto werden einem Fernsehbericht zufolge für Kanada eine kostspielige Angelegenheit. Die Opposition spricht von den "teuersten 72 Stunden in der Geschichte des Landes".
Toronto - Kanada greift als Gastgeber von zwei großen Finanzgipfeln Ende Juni tief in die Tasche. Der kanadische Sender CBC berichtete am Donnerstag, dass der G8-Gipfel in der Stadt Huntsville (Provinz Ontario) und das anschließende G20-Gipfeltreffen in der Wirtschaftsmetropole Toronto das Land wenigstens 1,1 Milliarden kanadische Dollar (850 Millionen Euro) kosten werden. Davon entfielen 933 Millionen Dollar (722 Millionen Euro) auf Sicherheitsvorkehrungen und 160 Millionen Dollar (124 Millionen Euro) auf die Unterbringung und Beköstigung der Staats- und Regierungschefs.
Die Opposition warf der Regierung von Premier Stephen Harper vor, Kanada mit seiner Einladung an die 20 größten Wirtschaftsnationen der Welt "die teuersten 72 Stunden in der Geschichte des Landes" beschert zu haben. Die Ausgaben für Sicherheitsmaßnahmen überträfen außerdem bei weitem das, was andere Gastgeber in den vergangenen Jahren berappt hätten.
So habe der letzte G20-Gipfel im September 2009 in Pittsburgh (US-Bundesstaat Pennsylvania) nur 18 Millionen US-Dollar verschlungen und das G20-Treffen im April des gleichen Jahres in London auch nur 30 Millionen kanadische Dollar. Kostspieliger, wenn auch "günstig" im Vergleich zu dem bevorstehenden Treffen in Huntsville, sei lediglich der G8-Gipfel im Oktober 2008 in Japan gewesen, rechnete der Parteiführer von Kanadas Liberalen, Michael Ignatieff, Ottawa vor.
Source: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,697206,00.html