Die Innen- und Justizminister der G-8-Länder treffen sich zu dreitägigen Beratungen im Bayerischen Hof. Aus Sicherheitsgründen will die Münchner Polizei den Tagungsort rund um den Promendeplatz weiträumig absperren.
Münchens Innenstadt wird abgeriegelt
Münchens Innenstadt wird in dieser Woche für drei Tage hermetisch abgeriegelt. Grund dafür ist wieder einmal ein Treffen hochrangiger Politiker im Hotel Bayerischer Hof. Dort findet in der Zeit vom 23. bis 25. Mai ein Treffen der Justiz- und Innenminister der G-8-Staaten statt. Aus Sicherheitsgründen will die Münchner Polizei den Tagungsort rund um den Promendeplatz weiträumig absperren.
Zum Schutz der Konferenzteilnehmer will die Polizei einen Sperrgürtel zwischen dem Maximiliansplatz, der Brienner Straße, der Theatiner Straße und der Löwengrube einrichten. Nur Anwohner und akkreditierte Konferenzteilnehmer haben in den drei Tagen von Mittwoch bis Freitag Zutritt zu dem Areal rund um das Tagungshotel.
Unmut der Münchner Geschäftsleute ist stark angewachsen
Mit der Absicherung dieses Innenstadt-Quartiers hat die Münchner Polizei bereits reichlich Erfahrung. Allein in vergangenen neun Monaten wurde das Areal rund um den Bayerischen Hof jetzt schon dreimal zum Sperrgebiet erklärt: Bei der alljährlich im Februar stattfindenden Internationalen Sicherheitskonferenz in dem Luxushotel werden stets ähnliche Schutzmaßnahmen wie jetzt beim G8-Gipfel ergriffen. Und auch im vergangenen September musste ein etwa gleich großes Gelände in der östlichen Altstadt hermetisch abgeriegelt werden, weil Papst Benedikt XVI. während seines München-Besuchs im Erzbischöflichen Palais in der Prannerstraße Quartier bezogen hatte. In den vergangenen Jahren ist deswegen der Unmut, insbesondere der Münchner Geschäftsleute, über den Tagungsort Bayerischer Hof stark angewachsen. Wegen der mehrtägigen und weiträumigen Sperrungen rund um den Promenadeplatz klagt der Einzelhandel über gravierende Umsatzeinbußen.
An dem zweitägigen Treffen im Bayerischen Hof nehmen unter anderem der Vizepräsident der EU-Kommission, Franco Frattini, sowie der Generalsekretär von Interpol, Ronald Noble, teil. Erwartet werden außerdem die Justiz- und Innenminister aus Frankreich, Italien, Japan, Kanada, Russland, dem Vereinigten Königreich und den USA sowie die Generalstaatsanwälte Russlands und des Vereinigten Königreichs.
Im Mittelpunkt der Gespräche in München sollen aktuelle Themen der Sicherheitspolitik und der internationalen justiziellen Zusammenarbeit stehen. Deutschland hat derzeit die Präsidentschaft der G-8-Runde der führenden Industrienationen inne, in der ersten Juniwoche findet der mit Spannung erwartet G-8-Gipfel der Staatschefs im Ostseebad Heiligendamm statt.
22. Mai 2007, 08:49 Uhr
[http://www.welt.de/bayern/article887899/Innenstadt_fuer_G-8-Gipfel_gesperrt.html]