Härtere Strafen: zwischen 15 und 6 Jahren und sechs Monaten Haft
Genua, 9. Oktober
Zehn Verurteilungen und 15 Freisprüche bzw. Verjährungen: das haben die Richter des genuesischen Appellhofgerichs im Rahmen des Verfahrens gegen 25 der Verwüstung und Plünderung während der Demonstrationen gegen den G8 Gipfel in Genua beschuldigten Demonstranten. Die höchste Strafe, 15 Jahre Haft, wurde gegen Francesco Puglisi verhängt, der in der ersten Instanz zu 10 Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt worden war. Harte Straen auch für Vincenzo Vecchi, der zu 13 Jahren verurteilt wurde, Marina Cugnaschi – 12 Jahre und 3 Monate, Luca Finotti – 10 Jahre und 9 Monate und Alberto Funaro, 10 Jahre. Etwas leichtere Strafen wurden für Carlo Arculeo, Antonino Valguarnera und Carlo Cuccomarino verhängt, die zu acht Jahren Haft verurteilt wurden und für Dario Ursino und Ines Morasca, die jeweils 7 Jahre und 6 Monate und sechs Monate in Haft verbüßen werden müssen. Erhöhte Strafen für die zehn verurteilten Demonstranten also. Samthandscuhe hingegen für die jungen Leute, die sich in die Zusammenstöße vomn 20. Juli auf der Via Tolemaide wiederfanden, die, nach Ansicht der Richter, durch einen “illegitimen” Anriff der Carabinieri ausgöst wurden. “Abnorme Urteile”, so der Kommentar der Anwältin Laura Tartarini, die eine der Demonstranten verteidigt, die der Verwüstung und Plünderung beschuldigt sind. Insgesamt geht es um 98 Jahre und 9 Monate Haft. “Es ist nicht meine Gewohnheit, Urteile mit solcher Härte zu kommentieren”, erklärte Tartarini, “die Tatsache aber, dass in der selben Woche die Spitzenmänner der Polizei frei gesprochen und die Demonstranten mit Strafen, die in einigen Fällen mit denen vergleichbar sind, die bei Mord vorgesehen sind verurteilt wurden gibt anlass zur Vermutung, dass sich die Richter bei der Entscheidungsfindung bezüglich der Ereignisse in Genua von zweierlei Maß bedient haben”.
Vor zwei Tagen wurden der ehemalige Polizeichef Gianni De Gennaro und der ehealige leitende Beamte der Digos Genua Spartaco Mortola, die der Anstiftung des einstigen Polizeipräsidenten Von Genua Francesco Colucci zur Falschaussage bezüglich des Überfall der Polizia auf die Diaz Schule in Genua während des G8 2001 in Genua beschuldigt waren frei gesprochen, weil sie die Tat nicht begangen haben sollen. Gegen den ehemaligen Polizeipräsident Colucci wird hingegen ein Gerichtsvefahren eröffnet. Die staatsanwälte Enrico Zucca und Francesco Cardona Albini hatten für de Gennaro 2 Jahre und für Mortola ein Jahr und vier Monate Haft beantragt. Laura Tartarini, die auch Anwältin der Nebenklage als Vertreterin von einer der während dem Einfall in die Diaz Schule geschlagenen und verhafeten Personen war hatte damals gesagt: “Man versteht nicht, wo, wie und warum der Polizeipräsident beschlossen hat, eine Falschaussage abzugeben, ohne dazu angestift zu werden”, unter Hinweis darauf, dass “es telefonische Abhörmitschnitte gibt, in denen Mortola Colucci instruiert; wie der Richter befunden hat, dass keine Beweise für das Vorliegen einer Anstiftung zur Falschaussage nicht vorliegen, das werden wir anhand der Urteilsbegründen erfahren”
Source: http://www.apcom.net/newscronaca/20091009_164900_56d9a01_72732.html