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2002-03-20

BARCELONA: SOLIDARITÄT UND REPRESSION

Bericht über Solidaritätskundgebungen in Barcelona, sowie eine aktuelle Übersetzung zur Anklagesituation der Gefangenen

Von Freitag den 15.03 bis zum gestrigen Dienstag versammelten sich zum Teil mehrere hundert Personen vor Polizeigefängnissen und Justizgebäuden in Barcelona, in denen die Verhafteten des EU-Gipfel Protestes festgehalten und verhört wurden. Bei diesen Solidaritätskundgebungen waren neben DemonstrantInnen aus Spanien und Katalonien auch einige Personen aus andere EU-Staaten zugegen. Zudem Familienangehörige und AnwältInnen. Vor den Gebäuden hatte die Polizei Wachen aufgestellt. Die ebenfalls anwesende Presse wurde von den DemonstrantInnen mit der Parole "Televisión: Manipulación" bedacht.

Bei den stundenlangen Protesten und Warten war die Informationslage oft sehr dünn und die wenigen Informationen wurden überwiegend auf Katalanisch ausgetauscht. Trotz der Unsicherheit, ob Verhaftete gleich oder später entlassen werden würden, harrten viele solidarisch aus. So wurden die meisten Verhafteten während des Momentes, wo sie die Repressiongebäuden verlassen konnten lautstark empfangen und standen nicht alleine auf der Strasse.

2002

Heute [20.3.] erschien in der linksbürgerlichen spanischen Zeitung EL PAIS ein kurzer Artikel in dem Angaben zu den Verhaftungen und zu erwartenden Prozessen gemacht wurden. Die diesbezüglichen Passagen sind hier übersetzt.

DER STAATSANWALT FORDERT GEFÄNGNISSTRAFEN VON 3 UND 5 JAHREN FÜR MEHRERE DER VERHAFTETEN
EL PAIS, Barcelona
Die Staatsanwaltschaft fordert Gefängnisstrafen von drei bis fünf Jahren für mehrere von den während des EU-Gipfel in Barcelona 72 Verhafteten. Vier der Betroffenen sind aus Navarra und gehören der Gewerkschaft LAB (baskische Gewerkschaft, die Batasuna nah ist) an. Sie werden wegen Angriff auf die staatliche Ordnung angeklagt und müssen mit Haftstrafen von 3 Jahren und vier Monaten rechnen.. Sie wurden erst am Montag entlassen, nachdem sie eine Kaution von 1500 Euro pro Person hinterlegt haben.
Während des Gipfels wurden insgesamt 90 Personen verhaftet. Von diesen sind 18 ohne Anklage und Auflagen freigekommen. Die andere 72 Personen sind entlassen worden und haben ein Prozess zu erwarten. Von diesen 72 werden 18 wegen Ordnungswidrigkeiten angeklagt und belangt werden. Die anderen 54 werden wegen: offentlicher Unruhe, Sachbeschädigung und Körperverletzung, Angriff auf die offentliche Ordnung und Widerstand gegen die Staatsgewalt, Schnellprozessen ausgesetzt sein.

[aus EL PAIS von Mittwoch, den 20.03.02, auf: www.elpais.es; gepostet von sants auf indymedia.de 20.03.2002 23:43]