2009-10-11
Die Richter: “Der Angriff auf die Demostranten auf der Via Tolemaide war nicht gerechtfertigt”
Keine Verurteilung für die “Genuesen”, die das Berufungsurteil zu den Auseinandersetzungen im Juli 2001 wegen Verjährung oder Freispruch entlässt. Keine Veurteilung, aber das Bewusstsein, dass es ohne den kopflosen Angriff der Ordnungskräfte – Via Tolemaide am frühen Nachmittag vom Fraitag, den 20. Juli – ein anderer G8 hätte werden können.Unter denen, die aus der ligurischen Hauptstadt sind, war Massimiliano Monai der bekannteste. Es ist der Mann mit dem Brett, der junge Mann, der sich zusammen mit Carlo Giuliani mit den Carabinieri auseinandersetzt 1.
In der ersten Instanz hatte man ihn zu fünf Jahren Haft verurteilt. Gestern hat das Gericht in seinem Fall die Einstellung wegen Verjährung verfügt, die aber erst am Abend nach einer Reihe von hektischen Abgleichen und Gegenabgleichen amtlich wurde: in der vom Vorsitzenden der zweiten Kammer, Maria Rosaria D’ Angelo unterzeichneten Urteilsverfügung wurde etwas vergessen, ein kuzer Abschnitt, der fehlt und für manche Bauchschmerzen gesorgt hat.Nach anfänglicher Glückseligkeit befürchtete Monais Anwalt, Alessandro Famulano, das vorherige Urteil sei berstätigt worden. Das war aber nicht der Fall. Der Angeklagte ist frei. “Ich freue mich, die Richter haben bekräftigt, dass es erst nach dem Angriff der Polizei zu Auseinandersetzungen gekommen ist. Ich war an jenem Tag am Strand gewesen. ich weiß nicht mal, wie ich in jene Hölle geraten bin”.
Massimiliano Monai arbeitet heute für ein Transportunternehmen. Er hat eine Familie und zwei Kinder und er ist ein zunehmend leidenschaftlicher Anhänger des F.C. Genoa. “Ich will über jene Tage nicht mehr reden”.
Frei gesprochen wurde auch Antonio Fiandra, der im Dezember 2007 zu einem Jahr und zwei Monaten verurteilt worden war. Vorerst hatte man ihn der Verwüstung beschguldigt, dass der Sachbeschädigung. Die Klage wurde abgewiesen, weil die Reaktion auf den Angriff der Ordnungskräfte unvermeidlich war, während bei den anderen Anklagepunkten die Verjährung gegriffen hat.
“Für jenen Polizeisturm hat aber niemand gebüßt”, betont sein Anwalt Emanuele Tambuscio, “obwohl die Illegitimität des Angriffs durch zwei Gerichtshöfe bestätigt wurde, hat die Staatsanwaltschaft niemals eine Akte eröffnen wollen. Und wenn wir schon dabei sind: während der gerichtlichen Auseinandersetzung hatte das Gericht den Meineid von vier Polizeifunktionären angezeigt 2 und die Akten der Staatsanwaltschaft überstellt. Was ist aus der Akte geworden?”.
Pietro Bogliolo war Verteidiger von zwei weiteren Genuesern: Angelo Di Pietro und Paolo Putzolu. Ersterer war zu einem Jahr und sechs Monaten verurteilt worden – die Anklage hatte sechs Jahre beantragt. Beim zweiten handelt es sich um jenen jungen Mann mit Culmv-shirt, und es ist durch jenes Kleidungsstück , dass er identifiziert wurde: die Staatsanwältschaft hatten seinerzeit sechseinhalb Jahre beantragt, die Richter gaben ihm in der ersten Instanz vier Jahre “Rabatt”. Für beide kam die “Einstellung” wegen Verjährung. “Und doch ist das Urteil inshesamt schockierend”, pflichtet der Anwalt bei.
A.d.Ü.:
1 Es geht um die berühmte Situation, die dem Tod von Carlo Giuliani unmittelbar vorausgeht. Ein Pulk Demonstranten hat ein Carabinieri-Jeep umzingelt und greift diesen an. Im Zuge des Berufungsurteils gegen die Demonstranten hat nicht nur Il Secolo XIX (Quelle des Artikels) das Bild eines Carlo Giuliani verbreitet, der sich gemeinsam mit den Angreifern des Carabinieri-Jeeps an der Aktion beteiligt. Es ist jedoch erwiesen, dass Carlo Giuliani nur Sekunden bevor er starb hinzu kam und gar nicht erst die Gruppe um den Jeep erreichte. Carlo Giuliani kam auf den Platz, der Ort des Geschehens war, sah eine Pistole aus dem Jeep lugen und griff daraufhin zu einem herumliegenden Feuerlöscher, mit dem er offenbar versuchen wollte, der Bedrohung durch die Schusswaffe entgegen zu treten.
2 Es geht um Mario Mondelli, dem zum Zeitpunkt des Angriffs auf die Demonstration in der Via Tolemaide der ranghöchste Beamte vor Ort war und um drei Kollegen, die zum Geschehen vor Gericht offenkundig falsche Aussagewn machten.