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2006-06-26

Auf nach Heiligendamm!

(aus der Soli aktuell 8/06, Autor: Jessica Heyser)

Wenn sich im Juni 2007 die acht Regierungschefs der mächtigsten Industriestaaten treffen werden, ist das auch für die DGB-Jugend ein wichtiges Datum.

Der exklusive Kreis der mächtigen Männer und Frau verfolgt scheinbar positive Ziele wie zum Beispiel Energiesicherheit oder die Entschuldung von Entwicklungsländern. Die »Lösungen«, die sie Jahr für Jahr anbieten, sind jedoch zumeist wirkungslos oder stabilisieren das System, das die Probleme erst hervorruft.

DGB Jugend

Die G 8 stehen für eine Globalisierungspolitik, die die Liberalisierung des Handels als oberstes Primat hat. Sie stehen für eine Politik, die den grenzenlosen Kapital-, Waren- und Datenverkehr forciert, was Gewinnmaximierung für wenige und Verarmung für die meisten bedeutet.

Darum fürchten nicht ohne Grund viele Menschen »die Globalisierung«. Denn das Schlagwort wurde von der Politik missbraucht, um unternehmerfreundliche Politik durchzusetzen. Konkret heißt das oft, dass im Namen der vermeintlich nicht vorhandenen Konkurrenzfähigkeit der nationalen Wirtschaft Sozialkürzungen durchgedrückt werden.

Die DGB-Jugend kritisiert, dass die Hauptprofiteure der zunehmenden globalen Arbeitsteilung die transnationalen Konzerne und Kapitalgesellschaften sind. Oftmals wird nur noch dort investiert, wo die Löhne am billigsten sind. Während in Deutschland die Einkommen aus Unternehmertätigkeit und Vermögen zwischen 1990 und 2002 um satte 40 Prozent stiegen, die Gewinne von Kapitalgesellschaften sogar um 75 Prozent zulegten, sind die Nettolöhne der abhängig Beschäftigten heute um ein knappes Prozent geringer als vor 14 Jahren.

Prekäre Beschäftigung ist weltweit auf dem Vormarsch: Da ist der junge indonesische Fabrikarbeiter, der für einen großen Konzern Kleidung fertigt und der weniger als einen Dollar am Tag verdient. Und da ist die deutsche Verkäuferin in einem Modeladen, die eben jene Kleidung verkauft, die für einen Hungerlohn hergestellt wurde. Doch auch sie kann sich seit Jahren schon keinen Urlaub mehr leisten. Und da ist die Dauerpraktikantin in der Marketingabteilung des großen Konzerns, die in der Hoffnung auf eine Anstellung im Anschluss an das Praktikum unvergütet arbeitet und auf Sozialleistungen angewiesen ist.

Darum fordert die DGB-Jugend, dass Globalisierung endlich anders gestaltet wird. Dazu gehört, dass alle Menschen aktiv auf den Globalisierungsprozess Einfluss nehmen können.

Darum ruft die DGB-Jugend zu einer Beteiligung an den globalisierungskritischen Protesten auf. Heute – insofern haben die Politiker Recht – reicht es nicht mehr aus, auf nationaler Ebene für bessere Bedingungen zu kämpfen. Globale Probleme müssen global gelöst werden.


Images:

DGB Jugend
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