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2006-11-23

"Wir müssen uns auf die entsprechende Planung von Straftaten einstellen."

BKA und Polizei legen nach. Zu erwarten seien “islamistische Angriffe” genauso wie linksextremistische Gewalttaten. “Es gibt eine breite, auch militante Kampagne gegen den Gipfel. Wir müssen uns auf die entsprechende Planung von Straftaten einstellen.” Dabei gebe es eine zunehmende Vernetzung zu Extremisten aus dem Ausland. Die Szene stehe jedoch unter Beobachtung, besonders gefährliche Einzeltäter seien bekannt. Sofern islamistische oder andere potenzielle Gewalttäter aus dem Ausland auf dem Weg nach Heiligendamm seien, werde es auch Einreisebeschränkungen geben.
Erstmals gibt die Polizei bekannt dass Heiligendamm auch seeseitig einen “Zaun” erhält, ebenfalls 12,5 km lang.

G8: Heiligendamm drohen islamistische Anschläge

Polizeiführer und Sicherheitsexperten aus dem In- und Ausland beraten derzeit in Rostock den G8-Gipfel. Die Lage ist ernst.

Rostock (OZ) Mit dem G8-Gipfel kommt auch die Gefahr islamistischer Anschläge nach MV. Das sagte der Präsident des Bundeskriminalamtes (BKA), Jörg Ziercke, gestern auf einer internationalen Sicherheitskonferenz in Rostock Warnemünde. “Der G8-Gipfel ist ein Ereignis, das für islamistische Terroristen interessant sein könnte”, verdeutlichte der BKA-Chef.
Ein zweites, großes Gewaltpotenzial sieht Ziercke in Gegenaktionen der linksextremen Szene zum Gipfel. “Es gibt eine breite, auch militante Kampagne gegen den Gipfel. Wir müssen uns auf die entsprechende Planung von Straftaten einstellen.” Dabei gebe es eine zunehmende Vernetzung zu Extremisten aus dem Ausland. Die Szene stehe jedoch unter Beobachtung, besonders gefährliche Einzeltäter seien bekannt. Sofern islamistische oder andere potenzielle Gewalttäter aus dem Ausland auf dem Weg nach Heiligendamm seien, werde es auch Einreisebeschränkungen geben.
Aufgrund des aktuellen Lagebildes lasse sich schon jetzt sagen, dass eine vermehrte Zahl von kriminellen Handlungen zu erwarten sei, so Ziercke. “Die bisherigen Straftaten geben Anlass zu größter Besorgnis.” Schon jetzt gebe es Farb- und Brandanschläge. “Es handelt sich bisher um Sachbeschädigungen, nicht um Anschläge auf Personen.”
Während des Gipfels vom 6. bis 8. Juni 2007 sollen bis zu 100 000 Demonstranten anreisen, rund 10 000 Polizisten werden in Heiligendamm und Rostock sein. Auch Reiterstaffeln sind laut Polizeiführer Knut Abramowski darunter. Brennende Autos und eingeworfene Scheiben, wie auf dem Gipfel in Genua 2001 möchte die Polizei nach Worten Abramowskis vermeiden. Aber: “Von vornherein kann man so etwas nie ausschließen.” Notfalls könne es auch sein, dass Teile der Rostocker Innenstadt abgesperrt werden müssen. “Das ist von der Lage abhängig.”
Wesentlicher Bestandteil des Sicherheitskonzepts ist der Zaun um den Gipfelort Heiligendamm. Auch seeseitig wird abgesperrt. “Beim Gipfel in Schottland gab es voriges Jahr Angriffe auf den Zaun”, verdeutlichte Ziercke. Der Beschluss zum Bau der 12,5 Millionen Euro teuren Absperrung wurde im Landtag auf den 6. Dezember verschoben. Ursprünglich sollte er schon Dienstag gefasst werden. Dann hätte der Bauauftrag zeitnah an eine der fünf Bewerberfirmen vergeben werden können.
Dennoch: “Der Zeitplan wird eingehalten”, versicherte Innenminister Lorenz Caffier (CDU), der die Landespolizei vor dem größten Einsatz ihrer Geschichte sieht.

[Ostseezeitung, 23. November 2006]