Nach Einschätzung des neuen Vorsitzenden der Innenministerkonferenz (IMK), Berlins Innensenator Ehrhart Körting (SPD), ist die Sicherheitslage während des G8-Gipfels im Sommer stärker gefährdet als zur Fußball-Weltmeisterschaft 2006. Es sei davon auszugehen, dass zu der Konferenz in Heiligendamm eine “Vielzahl an Störern” anreist, sagte Körting bei der offiziellen Amtsübergabe durch seinen Vorgänger, den bayrischen Innenminister Günther Beckstein (CSU), am Mittwoch in Berlin.
Was die Bedrohung durch Extremisten anbetreffe, sei die Aufgabe dabei größer als zur Fußball-Weltmeisterschaft. Dem müssten sich die Sicherheitsbehörden bundesweit stellen.
Nach den Worten Körtings wird in linksextremistischen Publikationen und im Internet derzeit europaweit zu Widerstand gegen den G8-Gipfel aufgerufen. Das Treffen von Vertretern der führenden Industriestaaten der Welt ist von 6. bis zum 8. Juni im Ostseebad Heiligendamm geplant. Dem IMK-Vorsitzenden zufolge werden alle Bundesländer Mecklenburg-Vorpommern beim Polizeieinsatz unterstützen. Wie viele Beamten abgestellt werden könnten, hänge aber auch davon ab, wo Parallelveranstaltungen stattfinden.
Als weitere Schwerpunkte der IMK während seiner Amtszeit nannte Körting unter anderem den Aufbau der bereits beschlossenen Anti-Terror-Datei, die Verbesserung des Verhältnisses zwischen deutschen Sicherheitsbehörden und muslimischen Verbänden sowie eine Neuordnung des Bevölkerungsschutzes.
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