Die Gipfel-Bilanz eines Polizisten
So viel Hass habe ich noch nicht erlebt!
„Wir wollen nur gesund nach Hause kommen!“ Franz Müller (49), Zugführer der Bereitschaftspolizei Dachau (Bayern), stand bei den G8-Krawallen eine Woche lang in erster Reihe
Heiligendamm – Dieses Gefühl, wenn du eine Woche lang, als „Bullenschwein“ bepöbelt wirst ...
Bespuckt, beschimpft, mit Steinen beworfen. 16000 Polizisten schützten den G8-Gipfel in Heiligendamm.
Einer von ihnen ist Franz Müller (49), verheiratet, zwei Kinder, Zugführer der Bereitschaftspolizei Dachau (Bayern).
Der erfahrene Polizist (zehn Castor-Einsätze) stand bei den G8-Krawallen eine Woche lang in erster Reihe.
In BILD zieht er seine Gipfel-Bilanz.
Er sagt: „So eine Gewaltbereitschaft, so einen Hass wie in Rostock habe ich in 32 Dienstjahren noch nicht erlebt. Bei all meinen Einsätzen habe ich noch nie gesehen, dass Chaoten sogar Feuerwehrautos angreifen.“
In seiner 10-Kilo-Ausrüstung schob Müller beim Gipfel bis zu 30-Stunden-Schichten.
„Das war besonders hart, wir konnten ja nicht mit Essen versorgt werden.“
Was denkt er über die Chaoten?
„Wenn die so weitermachen, wird es in naher Zukunft einen Toten geben. Was die in Rostock veranstaltet haben, war Bürgerkrieg. Den Staat können sie nicht angreifen, also gehen sie auf uns los. Ich und meine Kollegen wollen keine Gewalt. Wir wollen nur gesund nach Hause kommen.“
Was hat den Einsatz besonders schwierig gemacht?
„Die Demonstranten, die als Clowns verkleidet waren. Sie haben uns extrem provoziert, immer wieder unsere Waffen angefasst, uns sogar mit Einwegspritzen gestochen. Wenn wir die dann zurückdrängen, sehen alle nur die Bilder, wie wir gegen friedliche Clowns vorgehen. Genau das wollen sie erreichen.“
Die meisten Gipfel-Gegner sind bereits abgereist, Müller darf erst in den nächsten Tagen nach Hause.
Kollegen klagen über die schlechte Unterbringung, verschimmeltes Essen.
Wie fand er die Verpflegung?
„Gut. Es gab auch spätabends warmes Essen. Trotzdem habe ich hier sicherlich drei Kilo verloren.“
[http://de.indymedia.org/2007/06/183455.shtml]