2007-03-01 

Konzept für einen Sternmarsch nach Heiligendamm [Vorschlag]

“Den Protest nach Heiligendamm tragen!“

Konzept für einen Sternmarsch nach Heiligendamm, Donnerstag, 7.Juni 2007

Die Grundidee:

Von vier Orten rund um Heiligendamm setzen sich am Donnerstag Mittag große Demonstrationszüge mit verschiedenen thematischen Schwerpunkten in Bewegung Richtung Heiligendamm. Sie bewegen sich soweit wie möglich in Richtung des Gipfelortes. Erklärtes Ziel ist es den Protest tatsächlich zum Ort des Geschehens zu tragen.

Entstehung der Idee

Auf der 2. Aktionskonferenz in Rostock wurde die Idee eines Sternmarschs nach Heiligendamm für Donnerstag in die Choreographie des Widerstands aufgenommen. Dort wurde auch der Wille erklärt, am Donnerstag Demonstrationen nach Heiligendamm mit einer angemeldeten Abschlusskundgebung unmittelbarvor dem G8-Tagungsort, dem Kempinski-Hotel, durchzuführen. Allerdings wurde kein Koordinierungskreis gegründet, der sich der Vorbereitung dieser Demonstration zu Eigen gemacht hätte.

nog8

Beim letzten Treffen des dissent!-Spektrums in Bremen wurde nun der Versuch unternommen, konkretere Vorschläge zu erarbeiten. Die AG des dissent!-Treffens betrachtet sich dabei nicht als der Koordinierungskreis der Demonstration. Ein solcher noch zu bildender Koordinierungskreis sollte sich aus den unterschiedlichen an der Widerstands-Choreographie beteiligten Spektren und Bewegungen zusammensetzen – insofern es weiterhin von vielen geteilt wird, dass eine solche Demonstration sinnvoll ist.

Es ist daher gewünscht, dass in den verschiedenen Blockade-Vorbereitungen, sowie in den Vorbereitungen der inhaltlichen Aktionstage und dem Hannoveraner Koordinierungskreis die Idee einer gemeinsamen Aktion am Donnerstag diskutiert wird. Damit sich dann möglichst aus unterschiedlichen Spektren eine gemeinsamer Vorbereitungskreis für diese Demonstration findet.

Wichtig scheint uns:

Zeichen setzen

Bei vorangegangenen Gipfelproteste hat es während des offiziellen G8-Gipfels oft Groß-Demonstrationen breiterer Bündnisse bis an die Rote Zone gegeben, so z. B. in Schottland, wo das Szenario (mit Großdemonstration am Wochenende vor Gipfelbeginn und eben einer Demonstration direkt zum Zaun am ersten Gipfeltag) vom zeitlichen Ablauf vielleicht am ehesten vergleichbar war mit dem diesjährigen Ablauf in Heiligendamm. Diese Demonstrationen hatten v. a. die Funktion, direkt vor Ort den Protest in seiner Unterschiedlichkeit und Größe (erneut) sichtbar zu machen, wobei die mediale Aufmerksamkeit stets groß war. Die Option des Sternmarsches am Donnerstag bietet also die Möglichkeit, ein weiteres Mal mit gebündelter Kraft auf die Straße zu gehen (nach mehreren Tagen unterschiedlicher Aktionen und Blockaden). Wir denken, dass v. a. in Hinblick auf eine über den Gipfel hinausweisende Kooperation aller Beteiligten, eine solche erneute Bündelung zu einem fortgeschrittenen Zeitpunkt der Proteste ein wichtiges Zeichen sein kann.

Themenzüge

Das Stermarschkonzept bietet auch die Möglichkeit, in der Dynamik der Proteste ein weiteres mal Inhalte sichtbar werden zu lassen. Die akutelle Idee lautet, die vier verschiedenen Demozüge thematisch zu ordnen und nicht nach den verschiedenen Spektren. In den Zügen symbolisch sichtbar werden könnten: die Themen aus den drei Aktionstagen (globalisierte Landwirtschaft, Migration, Krieg/ Militarisierung/Folter), der Karawanen und Märsche im Vorfeld (Erwerbslosenmärsche, Flüchtlingskarawane, Fahrradkarawahnsinn) sowie die thematischen Blöcke des Alternativgipfels und/oder die Proteste entlang der beim G8 Gipfel selbst verhandelten Themen (Bei der zweiten Rostocker Aktionskonferenz war ja auch der Wunsch geäußert worden, Teile des Alternativgipfels bei den Aktionen stattfinden zu lassen). Eine Option wäre also, nach Abschluss des Alternativgipfels (um 14 Uhr) bewegungsprominente Redner/innen auf den Kundgebungen in Sicht- und Hörweite der Tagung sprechen zu lassen bzw. (wenn sich die G8 erwartungsgemäß der berechtigten Kritik an ihrer Politik durch eine dem Protest in den Weg gestellten „Roten Zone“ entziehen sollten), so nah wie möglich am Zaun. Auch dies könnte hohen symbolischen Bedeutungswert haben.

Zu den Zeiten

Aktueller Stand ist, dass es ab 8 Uhr morgens angemeldete Anlauf- und Infopunkte in Kühlungsborn, Kröpelin, Bad Doberan und Nienhagen gibt (je nach Bedarf der verschiedenen Blockade-Konzepte)

Gegen 14/ 15 Uhr: Demonstrationszüge formieren sich in den 4 genannten Orten und ziehen in Richtung Heiligendamm.

Gegen 17/ 18 Uhr: Abschlusskundgebungen möglichst direkt vor Ort des Geschehens bzw. so nah dran wie möglich. Der Gipfelort ist somit von den verschiedenen Demonstrationszügen umzingelt.

Das „Music an Messages“-Konzert beginnt um ca. 16/17 Uhr östlich von Rostock, geht aber bis in die Abendstunden, so dass es sicherlich möglich ist, nach Ende des Sternmarschs noch dorthin zu fahren.

Anmeldung, Verwaltung und Ko-Kreis von Verhandler/innen

Eine formale Anmeldung existiert. Jedoch sollten sich Ko-Anmelder/innen finden und ein Koordinierungskreis für die Demonstration konstituieren, der die Verhandler/innen unterstützt und im Sinne aller Beteiligten in der Lage ist, vor Ort Entscheidungen zu treffen.

Angemeldet wurden:

- Vier Kundgebungsorte rund um Heiligendamm (Kühlungsborn, Kröpelin, Bad Doberan, Nienhagen).

- Sechs unterschiedliche Routen von diesen Orten in Richtung Heiligendamm mit Abschlusskundgebung auf dem Vorplatz des Kempinski Hotels.

- Anmeldungszeitraum ist von 8-22 Uhr.

- Bislang hat kein Kooperationsgespräch stattgefunden.

Allerdings wird dies in den kommenden Wochen sicherlich nötig sein.
Daher wäre es wünschenswert möglichst bald zu einer handlungsfähigen, vorbereitenden Koordinierung zu kommen. Bis zum Zustandekommen dieses Kreises würden wir die „Verwaltung“ der Anmeldung sicherstellen – die Verantwortung würde dann an den zu gründenden Ko-Kreis übergehen.

Die AG Donnerstags-Demonstration des dissent-Treffens im Januar 2007 in Bremen

nog8
/
nog8
/