2009-11-17
Der sechs Jahre dauernde Kampf des Fotoreporters Guy Smallman um Gerechtigkeit endet am kommenden Freitag in Lausanne.
Ab 09:00 Uhr wird das Schweizerische Bundesgericht über seinen Rekurs entscheiden. Entgegen der Regel ist die Verhandlung öffentlich.
Der Freelance-Fotograf war während der Proteste gegen den G8-Gipfel von 2003 in Genf durch eine Schockgranate der Polizei schwer verletzt worden.
In erster Instanz hatte er eine Entschädigung zugesprochen bekommen. Der Kanton Genf ergiff Rekurs und setzte sich damit vor Obergericht durch. Am Freitag entscheidet nun das Bundesgericht in letzter Instanz.
Gewinnt Guy Smallman am kommenden Freitag erneut, erhält er Schadenersatz für seine Verletzung. Verliert er, muss er stattdessen für die gesamten Gerichtskosten aufkommen.
Jeremy Dear, Sekretär der englischen Journalistengewerkschaft “National Union of Journalists (NUJ)”: “Ein Journalist wurde durch eine von der Polizei geworfene Schockgranate schwer verletzt. Für jeden, der die Filmaufnahmen des Vorfalls kennt, ist nicht nachvollziehbar, dass nicht die Polizei für seine Verletzungen verantwortlich sein soll. Er hat jahrelang um Gerechtigkeit gekämpft, und wir können nur hoffen, dass ihr am kommenden Freitag Genüge getan wird.”
Englischsprachige NUJ-Website zum Fall mit weiteren Informationen und dem Video des Vorfalls:
http://www.nuj.org.uk/innerPagenuj.html?docid=991
Dossier «Schockgranaten» auf PigBrother.info:
http://www.ssi-media.com/pigbrother/Report2003Part2.htm#8