2009-11-15
Zwei wichtige Gipfeltreffen finden Ende 2009 in Europa statt: die 7. Ministerkonferenz der Welthandelsorganisation (WTO) in Genf und der UN-Klimagipfel in Kopenhagen. Dazwischen liegt eine Woche, in der 60 Aktivist_innen aus dem globalen Süden durch Europa reisen, durch Italien, die Schweiz, durch Deutschland, Frankreich und Dänemark. Sie zeigen, welche Folgen neoliberale Globalisierung und Klimawandel auf ihr Leben haben und wie sie dagegen kämpfen. Gemeinsam mit Aktivst_innen vor Ort wollen sie Alternativen suchen zur Handelsliberalsierung und Privatisierung von Ressourcen - und die Kämpfe für eine andere Welt in Nord und Süd verknüpfen.
Vom 30. November bis 2. Dezember 2009 treffen sich in Genf die Vertreter_innen der Mitgliedstaaten zur 7. Ministerkonferenz der Welthandelsorganisation (WTO). Es ist die erste WTO-Konferenz seit 10 Jahren, die in Europa stattfindet, und nicht auf einer Insel oder in der Wüste. Und sie beginnt ausgerechnet am 10-jährigen Jahrestag der Proteste in Seattle, die die WTO 1999 zum Abbruch der Verhandlungen zwangen und die globalisierungskritische Bewegung auf einen Schlag bekannt machten. Wenige Tage später, vom 7. bis 18. Dezember 2009, findet in Kopenhagen der UN-Klimagipfel statt. Dort soll entschieden werden, wie es mit dem Klimaschutz nach 2012 weitergeht. Aus der ganzen Welt mobilisieren soziale Bewegungen nach Kopenhagen, um dort gemeinsam für einen gerechteren Umgang mit den Folgen des Klimawandels zu protestieren.
Die HANDEL-MACHT-KLIMA-Karawane 2009 will die Proteste gegen die WTO mit den Prostesten gegen den Klimagipfel verknüpfen. Zwischen dem 3. und 9. Dezember fahren 60 Vertreter_innen von globalen Bewegungen aus dem Süden auf zwei Routen von Genf nach Kopenhagen. Die westliche Route führt über Paris und Brüssel, die östliche über Freiburg, Frankfurt und Köln, daneben ist ein Abstecher nach Berlin geplant. In Hamburg kommen die Aktivist_innen beider Routen zusammen, um gemeinsam über die dänische Grenze nach Kopenhagen zu fahren. Mit öffentlichen Veranstaltungen, Diskussionen und Aktionen will die Karawane auf die Folgen von Handelsliberalisierung und Klimawandel auf die Menschen im Süden aufmerksam machen. Bei Treffen und Workshops sollen Kontakte mit Aktivist_innen vor Ort geknüpft und nach Kopenhagen mobilisiert werden.