2009-10-09
Zehn Angeklagte zu Haftstrafen bis zu 15 Jahren verurteilt
Rom – Ein Berufungsgericht in Genua hat am Freitag zehn Globalisierungsgegner, die wegen der schweren Krawalle am Rande des G-8-Gipfels im Juli 2001 vor Gericht standen, zu Haftstrafen zwischen sechs und 15 Jahren Haft verurteilt. Die Strafen gegen die zehn Globalisierungsgegner wurden gegenüber des erstinstanzlichen Urteils aus dem Jahr 2007 verschärft. 15 Personen wurden freigesprochen, zum Teil wegen Verjährung des Verfahrens. Richterin Maria Rosaria D’’Angelo beschloss, die Strafen für all jene Angeklagten zu erhöhen, denen Verwüstung und Plünderungen vorgeworfen worden war.
Bei den schweren Krawallen am Rande des G-8-Gipfels im Juni 2001 war die ligurische Hauptstadt verwüstet worden. Ein Globalisierungsgegner, Carlo Giuliani, war beim Angriff auf einen Polizeijeep von einem Polizisten erschossen worden. Der Polizist Mario Placanica wurde vom Vorwurf des Mordes an Giuliani freigesprochen. Er habe in Notwehr gehandelt.
Der ehemalige italienische Polizeichef Gianni De Gennaro war erst am Mittwoch von einem Gericht in Genua vom Vorwurf der Anstiftung zu Falschaussagen in den Ermittlungen über den G-8-Gipfel freigesprochen worden. De Gennaro war beschuldigt worden, den damaligen Polizeichef von Genua, Francesco Colucci, zu Falschaussagen über die Aktion der Polizei beim G-8-Gipfel bewegt zu haben. Die Staatsanwaltschaft hatte für Gennaro zwei Jahre Haft beantragt. Wegen der von den Staatsanwälten in Genua erhobenen Vorwürfe war De Gennaro 2007 von seinem Posten als Polizeichef abberufen worden. (APA)