2009-10-10 

10.10.2009 Genua

-Haidi Giuliani: “Ich bin sprachlos. Das ist kein Urteil, das ist ein Racheakt”
- Der G8 in Genua und die Spätfolgen
- Processo d'appello Arculeo ed altri (attivisti no global che hanno manifestato contro il G8 del 2001)
- G8 Urteile / Für die Anwälte der Verteidigung ein "unverhältnismäßiges Urteil"
- G8 in Genua, Black-Bloc Verfahren: 10 von 25 in der Berufungsinstanz verurteilt
- DE GENNARO ACQUITTED IN G8 DIAZ CASE
- Italien: Freispruch für »Auftraggeber«

----------------------------------------------------------------------
Haidi Giuliani: “Ich bin sprachlos. Das ist kein Urteil, das ist ein Racheakt”

G8 in Genua unglaubliches Rache-Urteil im Berufungsverfahren gegen 10 Demonstranten

Rom. 9. Oktober 2009. Nicht einer Meinung mit Haidi Giuliani Gaggio zu sein, der Mutter von Carlo Giuliani, dem während der Auseinandersetzungen beim G8 2001 in Genua ermordeten jungen Aktivisten, die so das Urteil im Berufungsverfahren gegen 25 der Verwüstung und Plünderung angeklagten Demonstranten fällt schwer: “Ich bin sprachlos. Das ist kein Urteil, das ist ein Racheakt”. Für elf der fünfundzwanzig Demonstranten wurde das Urteil bestätigt. Die Richter haben 15 Freisprüche bzw. Verjährungen verkündet.

Die der Verwüstung und Plünderung beschuldigten angeklagten Beschuldigten haben sich damit konfrontiert gesehen, dass ihre Strafen in abnormen Umfang erhöht wurden: Francesco Puglisi von 10 Jahren und 6 Monaten auf 15 Jahre; Vincenzo Vecchi von 10 Jahren und 6 Monaten auf 13 Jahre; Marina Cugnaschi von 11 Jahren auf 12 Jahre und drei Monaten; Alberto Funaro von 9 Jahren auf 10 Jahre; Carlo Arculeo von 7 Jahren und 6 Monaten auf 8 Jahre; Luca Finotti von 10 Jahren auf 10 Jahre und 9 Monate; Antonino Valguarnera von 7 Jahren und 8 Monaten auf 8 Jahre; Carlo Cuccomarino von 7 Jahren und 10 Monaten auf acht Jahre; Dario Ursino von 6 Jahren und 6 Monaten auf 7 Jahre; Ines Morasca von 6 Jahren auf 6 Jahre e 6 Monaten. Das Urteil zu fünf Jahren für Massimiliano Monai, der als “der Mann mit dem Brett” bekannt wurde, nach dem er im Laufe des Angriffs auf den Defender der Carabinieri fotografiert wurde, an den sich auch Carlo Giuliani beteiligte, wurde bestätigt.

More: http://www.gipfelsoli.org/Repression/Genua_2001/7755.html

----------------------------------------------------------------------
Der G8 in Genua und die Spätfolgen

Gestern hat ein Berufungsgericht in Genua zehn GlobalisierungskritikerInnen, die wegen der schweren Krawalle am Rande des 2001 in der ligurischen Hauptstadt abgehaltenen G-8-Gipfels vor Gericht standen, zu Haftstrafen zwischen sechs und 15 Jahren verurteilt. Dagegen erließ man dem früheren italienischen Polizeichef Gianni De Gennaro am Mittwoch wie schon zuvor viele Polizisten seine Strafe.

Höhere Strafen als 2007 für die GlobalisierungskritikerInnen

Die Angeklagten wurden zu Haftstrafen zwischen sechs und 15 Jahren verurteilt. Gegenüber dem erstinstanzlichen Urteil aus dem Jahr 2007 wurden die Strafen verschärft. 15 Personen wurden zwar freigesprochen, zum Teil wegen Verjährung des Verfahrens, die Richterin Maria Rosaria d’Angelo beschloss allerdings, die Strafen für all jene Angeklagten zu erhöhen, denen Verwüstung und Plünderungen vorgeworfen worden waren.

More: http://de.indymedia.org/2009/10/262958.shtml09.10.2009

----------------------------------------------------------------------
Processo d'appello Arculeo ed altri (attivisti no global che hanno manifestato contro il G8 del 2001)

Radio Radicale

Durata: 17’ 41"
Licenza: Creative Commons

Maria Rosaria D’Angelo 1 | 2

More: http://www.radioradicale.it/scheda/288617#int2390447

----------------------------------------------------------------------
G8 Urteile / Für die Anwälte der Verteidigung ein "unverhältnismäßiges Urteil"

G8 in Genua, weniger Verurteilungen aber härtere Strafen für die 25 der Verwüstung und Plünderung während der Demonstrationen im Juli 2001 beschuldigten Demonstranten: Das Verfahren vor dem Appellhofgericht endete mit 11 Verurteilungen über insgesamt 99 Jahre Haft. Für weitere 14 Beschuldigte der Freispruch oder die Verjährung der ihnen vorgeworfenen Straftaten. In der ersten Instanz hatte es 24 Verurteilungen und einen Fereispruch gegeben. Laut Fabio Taddei, der Verteidiger einiger vereurteilter Beschuldigter ist, "ein unverhältnismäßiges Urteil". "Das ist kein Urteil, das ist ein Racheakt", erklärte Haidi Giuliani, die Mutter von Carlo, dem jungen Mann, der während der bei den Straßenkämpfen getötet wurde.

More: http://www.cittadigenova.com/Genova/Cronaca/Sentenze-G8-per-i-legali-della-difesa-13633.aspx

----------------------------------------------------------------------
G8 in Genua, Black-Bloc Verfahren: 10 von 25 in der Berufungsinstanz verurteilt

Härtere Strafen: zwischen 15 und 6 Jahren und sechs Monaten Haft

Genua, 9. Oktober

Zehn Verurteilungen und 15 Freisprüche bzw. Verjährungen: das haben die Richter des genuesischen Appellhofgerichs im Rahmen des Verfahrens gegen 25 der Verwüstung und Plünderung während der Demonstrationen gegen den G8 Gipfel in Genua beschuldigten Demonstranten. Die höchste Strafe, 15 Jahre Haft, wurde gegen Francesco Puglisi verhängt, der in der ersten Instanz zu 10 Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt worden war. Harte Straen auch für Vincenzo Vecchi, der zu 13 Jahren verurteilt wurde, Marina Cugnaschi – 12 Jahre und 3 Monate, Luca Finotti – 10 Jahre und 9 Monate und Alberto Funaro, 10 Jahre. Etwas leichtere Strafen wurden für Carlo Arculeo, Antonino Valguarnera und Carlo Cuccomarino verhängt, die zu acht Jahren Haft verurteilt wurden und für Dario Ursino und Ines Morasca, die jeweils 7 Jahre und 6 Monate und sechs Monate in Haft verbüßen werden müssen. Erhöhte Strafen für die zehn verurteilten Demonstranten also. Samthandscuhe hingegen für die jungen Leute, die sich in die Zusammenstöße vomn 20. Juli auf der Via Tolemaide wiederfanden, die, nach Ansicht der Richter, durch einen “illegitimen” Anriff der Carabinieri ausgöst wurden. “Abnorme Urteile”, so der Kommentar der Anwältin Laura Tartarini, die eine der Demonstranten verteidigt, die der Verwüstung und Plünderung beschuldigt sind. Insgesamt geht es um 98 Jahre und 9 Monate Haft. “Es ist nicht meine Gewohnheit, Urteile mit solcher Härte zu kommentieren”, erklärte Tartarini, “die Tatsache aber, dass in der selben Woche die Spitzenmänner der Polizei frei gesprochen und die Demonstranten mit Strafen, die in einigen Fällen mit denen vergleichbar sind, die bei Mord vorgesehen sind verurteilt wurden gibt anlass zur Vermutung, dass sich die Richter bei der Entscheidungsfindung bezüglich der Ereignisse in Genua von zweierlei Maß bedient haben”.

More: http://www.gipfelsoli.org/Repression/Genua_2001/7753.html

----------------------------------------------------------------------
DE GENNARO ACQUITTED IN G8 DIAZ CASE

(ANSA) - Genoa, October 7 - Former national police chief Gianni De Gennaro was acquitted here on Wednesday on charges that he pressured a ex-Genoa police chief to commit perjury in a trial over police brutality at the Group of Eight (G8) summit in 2001.
Also acquitted on the same charges was the ex-head of the Genoa branch of Digos security police, Spartaco Mortola. The prosecution had asked for a two-year sentence for De Gennaro, who is currently the head of Italy`s intelligence services, and 16 months for Mortola.
Both men were accused of persuading Francesco Colucci, chief of police in Genoa in 2001, to change his testimony about a night raid on the Diaz school, which was being used by G8 protestors as sleeping quarters.

More: http://www.lifeinitaly.com/node/8069

----------------------------------------------------------------------
Italien: Freispruch für »Auftraggeber«

Absolution für Expolizeichef nach Gewalt gegen Demonstranten bei G-8-Gipfel in Genua 2001

Von Micaela Taroni, Rom

Der ehemalige italienische Polizeichef Gianni De Gennaro ist am Mittwoch von einem Gericht in Genua vom Vorwurf der Anstiftung zu Falschaussagen in den Ermittlungen über den G-8-Gipfel im Juli 2001 freigesprochen worden. De Gennaro war beschuldigt worden, den damaligen Polizeichef von Genua, Francesco Colucci, zu Falschaussagen über die Aktion der Polizei beim G-8-Gipfel bewegt zu haben. Mehrere Polizisten waren wegen Gewaltexzessen gegen Globalisierungsgegner vor Gericht gelandet.

Die Staatsanwaltschaft von Genua hatte für De Gennaro zwei Jahre Haft beantragt. Wegen der gegen ihn erhobenen Vorwürfe war De Gennaro 2007 von seinem Posten als Polizeichef abberufen worden.

More: http://www.jungewelt.de/2009/10-09/015.php