2009-09-27
So genannte “nichttödliche Waffen” sind seit einigen Jahren immer wieder in der Diskussion. Elektroschock-Waffen sind mittlerweile recht bekannt und ebenso umstritten. Bei Protesten gegen den G20-Gipfel in Pittsburgh wurde offenbar eine andere Form nichttödlicher Waffen eingesetzt: Eine Schall-Kanone.
Außerhalb der USA wurden solche Waffen von US-Truppen bereits eingesetzt, etwa im Irak und gegen somalische Piraten. Der Einsatz in Pittsburgh durch die Polizei war jedoch der erste dokumentierte Einsatz dieser Waffen in den USA selbst. Offenbar wollte man trotz der eher geringen Zahl an Demonstranten kein Risiko eingehen, die Kontrolle über die Situation zu verlieren.
LRAD, Schall, Kanone, G8Der Einsatz dieser Waffen, die mit extrem lauten und unangenehmen Schallwellen arbeiten, zog einige Kritik auf sich. Nicht nur, dass viele Beobachter die Benutzung der Schall-Waffen als unverhältnismäßig ansehen – sie befürchten auch ernsthafte gesundheitliche Konsequenzen. So ist beispielsweise eine Schädigung des Trommelfells durchaus im Bereich des Möglichen. Manche Ärzte befürchten sogar, dass diese Waffen-Technologie zu Aneurysmen und damit unter Umständen zum Tod von Betroffenen führen kann. Es wäre nicht die einzige nichttödliche Waffe, die derart in die Schlagzeilen gerät: Auch im Zusammenhang mit der Elektroschock-Waffe Taser traten bereits mehrere Todesfälle auf. (Annika Kremer)
Update:
Nach Augenzeugenberichten im Boing Boing Blog kam es zu dem Einsatz der Waffe, nachdem Demonstranten trotz mehrfacher Aufforderung per Lautsprecher den Platz nicht verlassen hatten. Ein Mädchen soll zudem ihr Fahrrad nach einem der anwesenden Polizisten geworfen haben. Neben der Schall-Kanone wurden auch Rauchgranaten und Tränengas in großem Maß eingesetzt. (Annika Kremer)