2009-07-05
Am 3. und 4. April fanden in Straßburg und Baden-Baden die Feierlichkeiten zum 60-jährigen Jubiläum des Kriegsbündnisses NATO statt. Die Proteste waren vielfältig und entschlossen. Hierbei kam es zu willkürlichen Ingewahrsamnahmen und Verhaftungen sowie teils schweren Verletzungen auf Seiten der Demonstrant_innen…
Im Zuge der Gipfelproteste wurden mehrere Personen inhaftiert, die bis heute im Knast in Strasbourg sitzen, zum Teil in Untersuchungshaft zum Teil verurteilt und auf das Bewährungsverfahren wartend.
Unter den Leuten die sich gegen die schöne heile Welt der Aufrüstung und zunehmenden Militarisierung gestellt haben, sitzen neben Mitstreitern aus Frankreich auch mehrere Menschen aus der BRD. 2 Freunde aus Rostock, Jan aus Dresden, Matthias und Felipe aus Berlin.
Unsere Freunde sind dabei vom französischen Staat exemplarisch verurteilt worden, dem Staat ging es dabei nicht um die Prävention von sogenannter "Gewalt", es geht ihm um die Ausübung von Gewalt und die Kriminalisierung von Protest und Widerstand. Während die Bündnispartner der NATO Krieg und Elend im Intresse kapitalisitischer Organisierung abfeiern, werden die Gegner der Politik von Bullen verprügelt und landen hinter dicken Knastmauern.
Um Verurteilungen durchzusetzen reicht ein Einkauf im Supermarkt, wie im Falle der Freunde aus Tours, die mehrere Monate im Knast saßen, weil sie Materialien für einen Campingkocher gekauft haben. Mittlerweile sind sie verurteilt und auf Bewährung draussen.
Nicht so im Falle von Matthias und Felipe, den beiden Berlinern, die noch immer im Knast sitzen. Sie warten immernoch auf ein Bewährungsverfahren. Im Fall von Matthias wollen Bullen ihn in einer Menge von 700 Menschen erkannt haben, wie er vermummt einen Stein aus einer Menge geworfen haben soll. Die selben Bullen meinten den vorher angeblich vermummten Steinewerfer eine halbe Stunde später aufgegriffen zu haben.
Im Knast werden die Gefangenen ebenfalls mit täglicher Repression und Kontrolle konfrontiert, sie zeigen uns dabei in ihren Briefen das der Knast in keinem Fall das ist was er angeblich sein soll, ein Raum zur Verhinderung von Gewalt und Übergriffen.
Gewalt und Übergriffe erfahren im Knast zusätzliche staatliche Legitimierung. So mußten nach einem Suizidversuch eines Gefangenen in Strasbourg Mitgefangene das Blut wegwischen. Nach einem zweiten Suizidversuch des selben Gefangenen wurde dieser zur Bestrafung in einer Stehzell untergebracht. Für diese Gefangenen gibt es keinerlei psychologische Unterstützung.
In Strasbourg wie auch in anderen Knästen gibt es medizinische Mängel, die Knäste sind zu dem überbelegt. Einem Gefangenen wurde z.B. das dringend benötigte Beatmungsgerät nicht genehmigt, einem Suchtkranken die notwendigen Medikamente verwehrt.
Diese Bedingungen sind Teil des Systems Knast, die kontrollierte Gesellschaft und die damit verbundene herrschenden Verhältnisse werden in ihm weitergeführt. Daher gehört zur Überwindung der herrschenden Verhältnisse die Überwindung des Systems Knast.
Wir rufen euch auf, auf weitere Ankündigung eurer Soligruppen zu achten. Unterstützt die Antirepressionsarbeit, zeigt das es nur Mauern sind die uns von unseren Freunden trennen.
Informationen zu den Gefangenen von Strasbourg findet ihr unter : breakout.blogsport.de
Freiheit für alle Gefangenen!
Freiheit für die Gefangenen von Strasbourg!
Solidarität yeah!