2009-07-02
Die deutschen Globalisierungskritiker von Attac planen keine größeren Prosteste beim G8-Gipfel in Italien.
Jutta Sundermann vom Attac-Koordinierungskreis sagte, es werde von deutscher Seite wenig passieren, da sich der G8-Gipfel überholt habe und keine große Symbolkraft mehr trage. Attac wolle sich eher auf den kommenden G20-Gipfel in den USA konzentrieren.
Deutsche Globalisierungskritiker planen keine größeren Proteste beim G8-Gipfel in der kommenden Woche im italienischen L´Aquila. Es werde von Seiten des deutschen Attac-Netzwerkes wenig passieren, sagte Jutta Sundermann vom Attac-Koordinierungskreis der Nachrichtenagentur AFP am Donnerstag. Dies hänge vor allem damit zusammen, dass sich die G8-Gipfel überholt hätten und keine große Symbolkraft mehr von ihnen ausgehe. Das Treffen sei deutlich «weniger relevant».
Attac will sich laut Sundermann deshalb auf den im September in den USA geplanten G20-Gipfel konzentrieren. Sie begründete dies auch mit dem hohen Organisationsaufwand für Protestkundgebungen: «Auch eine so muntere Bewegung wie Attac kann seine Unterstützer nicht ohne weiteres durch Europa jagen.» Das Netzwerk schone seine Kräfte für den G20-Gipfel. In Italien gebe es aber durchaus Vorbereitungen für Proteste zum G8-Gipfel. Es sei aber nicht abzusehen, welches Ausmaß diese haben könnten.
Die Entscheidung gegen Großproteste in Italien in der kommenden Woche ändert nach den Worten Sundermanns nichts an der Kritik an dem G8-Gipfel. Diese Treffen seien noch genauso wenig legitimiert wie vorher. Es bestehe noch immer die Ignoranz, dass diese Gruppe von acht Ländern eine Vorreiterrolle spielen könne. Dabei hätten diese Staaten die derzeitige Krise ausgelöst. Sundermann zeigte sich auch vom Vorgehen der Bundesregierung in der Finanzmarktkrise «sehr enttäuscht». So gebe es in Deutschland noch immer keinen Finanzmarkt-TÜV und keine klaren Restriktionen.