2009-06-21
Im Rahmen des heutigen grenzübergreifenden Aktionstages fand in Strasbourg eine kleine Percussion-Demo zur Unterstützung der Gefangenen der Proteste gegen den Nato-Gipfel 2009 statt.
Ca. 30 Menschen zogen, nachdem sie einen Crashkurs in Sachen Takt und Rhythmus erhalten hatten, vom Gutenbergplatz kreuz und quer durch die Grande île. Mit Topfdeckeln, Rasseln, Trompeten, Kuhglocken und Konservendosen lärmten sie durch die von der Fête de la musique belebten Stadt. Manchmal klang das sogar wie die angekündigte Batucada improvisée.
Ein Transparent und verteilte Flyer zum Thema Repression machten den vielen PassantInnen deutlich, dass hier nicht nur "Fête" angesagt war, sondern auch Politik.
Gegen 16 Uhr 30 fuhr die Demo zum Maison d'Arrêt de Strasbourg (Gefängnis von Strasbourg), wo durch Rufe und Percussion versucht wurde die Gefangenen während ihres sonntäglichen Hofganges auf sich aufmerksam zu machen.
Gewissheit, dass die Gefangenen die Soli-Akion auch wirklich wahrnahmen, erhielten die AktivistInnen, als sie vom Dach eines angrenzenden Hauses sogar Blick- und Rufkontakt mit den Gefangenen aufnehmen konnten.
Das Transparent wurde hochgehalten und gemeinsam Parolen gerufen. Der Knast brodelte. An vielen Fenstern versammelten sich Gefangene, die Hofgänger jubelten und winkten.
Und da die Polizei in Frankreich sonntags scheinbar frei hat, blieb die Aktion von dieser unbehelligt und konnte in guter Stimmung beendet werden.
Es war für die AktivistInnen ein gutes Gefühl, ihre Genossen gesehen zu haben und zu wissen, dass sie die Aktion mitbekommen haben.
Morgen um 8 Uhr 30 findet im Tribunal de Grande Instance de Strasbourg das Revisionsverfahren gegen die drei Genossen aus Tours statt, die in erster Instanz aufgrund eines Verfahrensfehlers freigesprochen wurden.
Knäste zu Baulücken!
Freiheit für die Gefangenen von Strasbourg!