2009-05-28
27. Mai 2009
Neue Gesichter in den Zeltstädten, in denen junge Leute leben. Gesichter von Leuten, die keine Erklärungen geben müssen. Man versteht nicht, wer sie sind. Freie Versammlungen in den Zeltstädten sind verboten. Begehbare Häuser in der Umgebung der Finanzpolizeischule, einer echten miltärischen Zitadelle mit einem 38 Hektar großen, unterirdischem Bunker, sollen requiriert werden. Es werden Dächer und Terrassen gebraucht. In der Kaserne wurden neue Fluchtwege in Rekordzeit fertig gestellt, während die historischen Gebäude bröckeln. Im Stadtzentrum, der eine Geisterstadt ist, werden Hotels wieder her gerichtet. Nicht für uns Aquilaner - wir sind auf der Straße. Gruppen mit mehr als vier Personen erleben, wie Militärs sie ausspähen, die keinen Hehl daraus machen, dass sie kommen, um zu hören, was Du sagst.
Und, schon seit einer Woche vor dem Gipfel, sollen die Zufahtrstraßen blockiert werden. Wir mitten drin, wie Mäuse in der Falle. Immer stärker erdrückt. Es ist nur de Anfang. Der G8 ist eine Gewalttat, die wir nicht verdient haben. Nennt mir einen einzigen Grund, weshalb wir Nutzen aus diesem Schaukasten der Mächtigen der Erde ziehen sollten. Auf unserem Boden. Der meine ist ein Alarmruf. Die Demokratie wohnt nicht mehr hier.