2009-04-30
Digos: "Eine ernste Bedrohung"
Der Polizeipräsident: "Wir sind zur Aufstellung der Aufstandsbekämpfungseinheiten bereit"
Black bloc-Guerrilla während des Nato-Gipfels in Strasburg
von Manuela Collodet
Treviso (9. April) - Eine verriegelte Zone um das Areal abzugrenzen, Militärs und Polizeibeamte in Aufstandsbekämpfungspatrouillen aufgeboten. In Cison di Valmarino wächst der Alarm: nur neun Tage vor der Eröffnung der Arbeiten des vom 18. bis zum 20. April geplanten Landwirtschafts-G8, zeichnet sich am Horizont die Angst vor den black bloc ab, die Demonstranten, die 2001 Genua in Schutt und Asche legten und sich auch in den vergangenen Tagen wiederholt haben.
Im kleinen, sich am Fuße der Voralpen bei Treviso erstreckenden Tal könnten die Statguerrilla-Szenen aus vielen, zu vielen anderen Treffen der Mächtigen der Erde wiederauferstehen.
"Die gesamte Gemeinde von Cison und die angrenzenden Dörfer sind verbotene und militarisierte Zone; um der Logik der roten Zone (technischer Ausdruck, der das in Genua angewandte Sicherungssystem zu bezeichnen - die Redaktion) und des üblichen den-Mächtigen-hinterherrennen, schlagen wir die Dezentralisierung der Proteste vor, um die Widerstandsaktionen auf ein Entwicklungsmodell das uns nicht gefällt und das wir an allen Orten und in allen Zusammenhängen treffen wollen, wo er präsent ist, zu vermehren".
So eine der vielen Drohmitteilungen, die im Internet kursieren. Die Anzeichen für mögliche Krawalle haben seit geraumer Zeit begonnen., die Runde zu machen und intensivieren sich seit den letzen Wochen. Die Digos und andere Ermittlungseinheiten beobachten alle Gruppen, die auch im Ausland Angriffsaktionen in Cison und in der umliegenden Gegend in den Voralpen bei Treviso geplant haben sollen.
Die Treffpunkte der Demonstranten werden an vielen Orten sein: am Samstag, den 18, um 14:30 Uhr im Industriegebiet von Cison, um drei Uhr Nachmittags in Vittorio Veneto im Park hinter dem Bahnhof und zu anderen Zeiten in anderen Gemeinden im Tal. Die Black bloc könnten in diese Demonstrationen hineingehen, um die Krawalle auszulösen. So werden die Bürger im Tal ein langes Wochenende der Angst erleben, währen die Mächtigen in einen Schloss, das vollständig abgeriegelt sein wird, diskutieren werden.
Erprobt wurde es in Prag im Jahr 2000 und früher noch in Deutschland und in den Vereinigten Staaten. Beim G8 in Genua, die Premiere in großem Stil der paramilitärischen Organisationsweise des Black bloc. An den Tagen im Vorfeld einzeln oder in Kleingruppen eingetroffen, hatten sie sich organisiert, und die zu treffenden Objekte ausgewählt. Sie hatten den Schluss der offiziellen Zeremonie abgewartet um dann an mehreren Orten anzugreifen, in dem sie sich in die offizielle Demostration der no global (die in Cison zusammen mit verschieden pazifistischen Bewegungen bereits angekündigt sein sollen) einschlichen. Der "schwarze Block" hatte sich eingeschmuggelt und banken, Hotels, Supermärkte angegriffen und parkende Fahrzeuge zerstört.
Ein Szenario, das das Polizeipräsidium schon seit geraumer Zeit in Betracht gezogen hat. Gerade gestern haben drei Treffen des Komitees für die Sicherheit und die öffentliche Ordnung der Region stattgefunden, an der alle Bürgermeister der Gegend Teil genommen haben, die sich für die Demonstrationen interessieren. Der Polizeipräsident Carmine Damiano und die Digos kontrollieren die Lage seit geraumer Zeit. Die Sitzungen mit dem Präfekten Vittorio Capocelli und den weiteren Provinzialverantwortlichen für die Sicherheit sind immer engmaschiger geworden.
An der Tagesordnung, immer wieder die gleichen Themen: wie am Besten die Zone, in der sich die Landwirtschaftsminister der am stärksten industrialisierten Länder der Welt treffen werden schützen. "Wir werden allen ermöglichen, das Recht darauf, zu demonstrieren wahrzunhmen", sagt der Polizeipräsident - sofern es friedlich und ohne Waffen geschieht - wie es die Verfassung vorsieht. Aber die Aufmerksamkeit ist auf höchsten Niveau, um sicher zu stellen, dass der Gipfel unter Einhaltung maximaler Ordnung stattfindet: andernfalls werden wir geeignete Gegenmaßnahmen ergreifen und wir werden Zonen schaffen, die, wenn nicht abgeriegelt, von für major events ausgebildete Spezialeinheiten besetzt sein werden".