2009-04-27
Eine weitere Zitadelle, spiegelverkehrt unterirdisch gebaut
von Paolo Mantovan
L’Aquila – Der Zivilschutz bereiter gerade alles Notwendige für den Papstbesuch vor, der nächsten Dienstag hier sein wird. Die Vorbereitungen für den G8 werden derweil im Eiltempo fortgesetzt. Gestern hat Guido Bertolaso den Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi eine Stunde lang durch die Kaserne von Coppito geleitet, um den Stand der Dinge im Vorfeld des ersten Vorbereitungstreffens, das morgen in Rom stattfinden wird. Berlusconi ist auch unter die Erde gestiegen: dort befindet sich nämlich eine zweite Zitadelle – die im Bunker der Finanzpolizei versteckte Festung. Es handelt sich um ein riesiges, im Verhältnis zum 38-Hektar Grundriss praktisch gespiegeltes unterirdisches Stockwerk.
Er wurde gabaut, als die Außenummauerung hochgezogen wurde. Der Bunker verbirgt eine Reihe wahrer Schätze. Und er ist mit dem Auto befahrbar.
Er ist als ein von der militärischen Hand der Finanzpolizei geführter Tresor entworfen worden. Es ist praktisch möglich. von allen Hauptgebäuden der Kaserne dort hinab zu steigen, die alle über unterirdische Straßen verbunden sind. Im Untergrund werden einige Tresore der Back von Italien verwahrt, die Reserven der staatlichen Münze enthalte, aber es ist unter anderem dort auch eine Kopie des Rämischen Finanzamtregisters untergebracht. Eine Festung, praktisch, die im Falle eines Angriffs auf Rom operativ wird – besonders im Falle eines cyberangriffs. Es ist aber nicht nur eine Kaserne, die sich mit ihren Gebäuden in den unterirdischen Bereich spiegelt. Auch der Hubschrauberlandeplatz (der geschaffen ist, um die Landung von jeder Hubschrauberart zu ermöglichen und theoretisch sogar Kampfflugzeuge mit Schnellbremssysteme, aufnehmen könnte, ähnlich wie bei Flugzeugträgern) verfügt im Untergrund über Bereiche, die Kampfunterstüzungsreserven enthalten.
Die ausgedehnten Kapazitäten und die moderne Struktur der unterirdischen Zitadelle sind Elemente, die von grundlegender Bedeutung gewesen sind, um auch den Ministerpräsidenten von der Verlegung des G8 in die Kaserne von Coppito – und sie haben auch für die Großen der Welt das durchschlagende Argument dagestellt. Es ist klar, dass die Verteidigungs-, Schutz- und Sicherheitsanlagen berits auf höchstem Niveau sind: es ist wirklich nicht viel mehr nötig, um aus der Finanzpolizeischule den perfekten Ort für ein Treffen solchen Kalibers zu machen. Bertolaso selbst hat es erläutert: “Auf La Maddalena waren die Kosten der Sicherheit mit 118 Millionen veranschlagt, und dort hätten wir zwei Schiffe mieten müssen, die uns weitere zehn Millionen gekostet hätten, um die 3000 akkreditierten Journalisten aufzunehmen. Mit der Verlegung nach L’Aquila werden diese Zahlen auf Beträge reduziert, die kaum noch ins Gewicht fallen. Die Kosten, die auf uns zu kommen sind, postenweise, die Kosten für die Dolmetscher, die Beförderung und die Leichtbauinstallationen für die Anpassung der Giudice-Kaserne in Coppito. Ein Betrag, der zwischen 10 und 30 Millionen Euro schwanken dürfte”. Also, nur von der Sicherheit her, ergibt sich eine ERsparnis von 100 Millionen.
Obschon so einladend un sicher, ist es jedoch klar, dass die Festung nicht mehrere zehntausend Personen aufnehmen kann. Darum hatte Berolaso persönlich bereits gestern vorweggenommen, dass “man diesen Gipfel viel schlichter und seriöser machen wird”. Schlichtheit bedeutet die drastische Reduktion der Delegationsmitglieder. Die Unterbringung der Staatschefs in den Suiten wird natürlich zwingend die Unterbringung eines großen Teils ihrer Gefolge erforderlich machen. Angesichts der 2500 Betten in den Gebäuden auf dem Kasernengelände und der Effizienz der Mensa, die 3000 Mahlzeiten in der Stunde bereiten kann, hält der Chef des Zivischutzes aber auch die Aufnahme der Delegationsmitglieder für möglich. Und dann gibt es den internen Parkbereich, der mit 150 Boxen mit angeschlossen Werkstätten, und Tankstellen ausgestattet ist. Das Auditorium stellt trotz der guten technischer Ausstattung und der guten Kapazitäten (1000 Sessel) womöglich eine Shwachstelle dar: es soll nicht ausreichen, um das Gros der Delegationen für eine Konferenz aufzunehmen.
Bertolaso spricht wahrscheinlich deshalb von einigen noch herzustellenden Leichtbauanlagen. Der Stab des Chefs des Zivilschutzes schließt nämlich nicht aus, dass einige Fertigbauten in der Umgebung der Finanzpolizeischule aufgestellt werden könnten, um den Bedürfnissen der Delegationen gerecht zu weren. “Die Abmagerungskur” für die Delegationen scheint von keinem der Großen in Frage gestellt zu werden, wenn auch in Bezu auf die Usa, die eine Repräsentanz von tausend Personen vorgesehen hatten, noch einige Unklarheit herrscht: sie würden alleine mehr als die Hälfte der verfügbaren Plätze belegen. Die operative Mascinerie zur Vorbereitung des G8 in der Kaserne in Coppito ist jedenfalls nicht mehr aufzuhalten. Zwischen tausend Schwierigkeiten, in einer Notstandssituation, aber mit der Überzeugung, dass die Wahl der Festung in L’Aquila eine hervorragende Zuflucht darstellt, um den Sicherheitsanforderungen gerecht zu weren, die der Gipfel der Großen der Welt verlangt.
Luftaufnahme: http://www.reluis.it/doc/Aquila.htm