2009-04-12
Übersetzt aus dem Englischen
Unsere Gruppe aus Großbritannien reiste mit einem Minibus nach Strasbourg und kam dort am Dienstagabend, den 31. März, an. Im Camp gesellte sich ein deutscher Freund zu uns, der für die nukleare Abrüstung des AKW in Buchel arbeitet. Mit ihm waren wir dann 9 Leute in der Bezugsgruppe, die sich „Odd Socks“ nannte. Die meisten von uns kannten sich untereinander, manche hatten schon miteinander gearbeitet. Wir sind alle Mitglieder von Trident Ploughshares, CND, GAAA und anderen Friedensorganisationen.
Für uns war es leicht und auch lustig, zusammenzuarbeiten, weil wir bereits vorher an gewaltfreien, direkten Aktionen beteiligt waren und eine ähnliche Philosophie vertraten. Alles in allem haben wir unsere Reise nach Strasbourg genossen und dabei viel über uns selbst, über unsere Bewegung gelernt und wir konnten unsere wichtigen europaweiten Beziehungen stärken. Allerdings waren wir auch traurig über die Gewalt, die vom so genannten „Black Block“ („Schwarzen Block“) ausging und waren darüber enttäuscht, dass die Organisation im Umgang damit ungenügend war.
Wir sind in einer wundervollen Landschaft auf Ackerland am Rande von Staßbourg angekommen. In unserer Nähe befanden sich ein Bauernhof und anliegende Häuser. Eine Asphaltstraße verlief auf der einen und ein holpriger Weg entlang der anderen Seite des Camps, das heißt man hatte Zugang zum Camp von vier Seiten. Die Haupt-Infrastruktur war gut ausgebaut: Es gab Großzelte und weite Wege, die mit einer dicken Schicht Stroh bedeckt waren, um die einzelnen Barrios voneinander zu trennen. Wir haben den Weg zum NATO-ZU Barrio eingeschlagen, konnten uns bald darauf orientieren und begannen, im Camp mitzuhelfen. Es gab Essenszelte, Clowns, MusikerInnen und JongleureInnen und viele DemonstrantInnen, die bereits ihre Zelte aufgebaut hatten. Ich traf mich mit anderen TrainerInnen gewaltfreier Aktionen, wir stellten gemeinsam einen Trainingsplan zusammen und beschlossen, schon am nächsten Tag mit den ersten Trainings zu beginnen. Ich wurde in den Aktionsrat aufgenommen, andere meiner Bezugsgruppe halfen, den Abfluss der Bio-Klos zu verbessern, machten sich mit den Presse- und Erste Hilfe-Zelten vertraut und gingen zu den ersten Plena im großen Zelt auf dem anderen Feld.
NATO-ZU organisierte sich durch ein Konsens-Prinzip, das sich auf ein SprecherInnen-Rätesystem berief. Jede Bezugsgruppe entsandte eineN SprecherIn, um im SprecherInnenrat Entscheidungen zu fällen. JedeR konnte sich NATO-ZU anschließen (insofern er/sie den Richtlinien zur Gewaltfreiheit zustimmte), vorausgesetzt er/sie schloss sich einer Bezugsgruppe an und arbeitete innerhalb unserer demokratischen Strukturen, durch welche Informationen in alle Einzelgruppen fließen konnten. Allerdings campten auch viele in unserem Barrio, die sich weder unseren Strukturen anschlossen, noch sich zur Gewaltfreiheit bekannten. Demnach funktionierte das Barrio-System von Anfang an nicht sehr gut. Großzelte, die ausdrücklich für die SprecherInnenräte, Treffen und gewaltfreien Aktionstrainings von NATO-ZU ins Camp gebracht worden sind, wurden schnell von anderen Gruppen mit benutzt. Als die Tage ins Land strichen füllten sich die Felder mehr und mehr und alles war zusammengemischt.
Das alles machte die Gesamtorganisation des Camps und des NATO-ZU Blocks extrem schwierig. Ein gut organisiertes Barrio-System mit dezentralen Entscheidungsfindungsorganen, bei denen sich aber VertreterInnen der verschiedenen Barrios hätten treffen können, um Fragen, die das gesamte Camp betrafen, zu diskutieren, hätte bedeuten können, dass man mit aufgekeimten Problemen in einer demokratischeren, angenehmeren und offeneren Art und Weise hätte umgehen können. So gab es lediglich viele Leute, die keine Ahnung davon hatten, was gerade passierte. Warum zum Beispiel gab es Gruppen von schwarz gekleideten Individuen, die Barrikaden an allen vier Seiten des Camps errichteten? Ich hatte jedenfalls keine eindeutige Idee.
Zwei Leute meiner Gruppe schlossen sich am Mittwoch DemonstrantInnen an, die nach Strasbourg zogen, um gegen die NATO zu protestieren. Beide bezeugten, schwarz gekleidete und vermummte Demonstrierende gesehen zu haben, die ein Fenster zerschlugen und Krawall machten. Für sie war das ein ziemlicher Schock aber sie schafften es, sich von weiteren Ausschreitungen fern zu halten und kehrten sehr spät am Abend wieder ins Camp zurück. Der Schwarze Block kam schließlich von Polizei verfolgt an. Helikopter begannen äußerst geräuschvoll über unseren Köpfen zu schweben, wir hörten einige Bomben und sahen Tränengas. Menschenmengen versammelten sich an den Feldrändern, an denen die „Aktion“ geschah. Der „Schwarze Block“ begann, Barrikaden aufzubauen. Paranoia und Hysterie veränderten langsam die anfänglich ruhige Atmosphäre im Camp.
Ich persönlich renne nicht zu hysterischen, verärgerten Menschenmengen und nahm an, dass sich wahrscheinlich alles wieder beruhigen würde und entschloss mich, die Arbeit in meiner Bezugsgruppe oder im Aktionsrat fortzusetzen, um uns für die NATO-ZU Blockade am Samstag vorzubereiten, bzw. andere Gruppen zu trainieren. Die Lage beruhigte sich, aber als es dunkel wurde, bat uns einer der NATO-ZU Organisatoren, deeskalierend einzuschreiten, damit es an einer Seite des Camps nicht zu noch mehr Gewaltausschreitungen käme. Wir konnten nicht weiter alles ignorieren. Wahrscheinlich hätten wir uns viel eher einmischen sollen.
Als ich über das Feld ging, konnte ich viele Leute sehen, die im Camp umher liefen und ganz in Schwarz gekleidet waren, mit Masken über ihren Gesichtern – meist junge Männer. An der Ecke angekommen sah ich den „Schwarzen Block“, meist junge Deutsche, der inzwischen die Straße mit Strohballen, Steinen und Holz blockierte. Sie haben viele Bierflaschen zusammengetragen, um die Polizei damit zu bewerfen. Sie riefen etwas von „wir müssen das Camp verteidigen“. Ich machte mir Sorgen darüber, das die Anwohner, die in der Nähe wohnten, sehr bestürzt und von den Geschehnissen und von dem Lärm gestört sein müssen. Ich fragte, wovor man uns verteidigen müsste. Die Polizei wird ins Camp kommen und wir werden gegen sie kämpfen, wurde mir gesagt. Ich fragte, wie uns das helfen soll, uns zu beschützen? Ich begann, mit so vielen aufgebrachten Menschen wie nur möglich zu sprechen und ihnen zu erklären, dass ich mich nicht beschützt fühle, indem sie Flaschen und Geschosse auf das Camp werfen. Außerdem erklärte ich ihnen, dass ich dachte, es gäbe ein allgemeines Übereinkommen im Camp darüber, dass keine Geschosse geworfen werden sollten. Ja, das gäbe es, aber nicht wenn sie (die Polizei) uns kommen holen will, wir müssen uns verteidigen, wir werden kämpfen, sagten sie. Ich schlug ruhig vor, dass es die Situation vielleicht beruhigen würde, wenn wir uns einfach auf die Straße setzten, wenn die Polizei käme, anstatt sie anzugreifen. Sie lachten uns nur aus. Ich bin sicher, ihr könnt euch die Gespräche vorstellen. Viele der jungen Protestierenden waren wahrscheinlich eher davon angewidert, dass ich sprach uns aussah wie ihre Mutter... einige von ihnen kamen, um mich anzugreifen. Sie wollten nicht, dass ich ihnen sagte, dass ihr Vorgehen nicht geschätzt würde. Sie begannen, weg und irgendwo anders hin zu gehen. Inzwischen waren die meisten meiner Bezuggruppe mit herausgekommen, um zu helfen und andere AktivistInnen der gewaltfreien NATO-ZU Gruppe aller Altersgruppen kamen, um in der Nacht abwechselnd die Stellung am Ackerrand zu halten. Wir nahmen all die Flaschen weg und rollten die Strohballen von der Straße herunter. Die Polizei kam nicht ins Camp.
Das passierte ein paar Mal am Mittwoch, Donnerstag und Freitag, meistens abends, als es dunkel und die Leute betrunken wurden. Am Donnerstagmorgen etwa um 4 oder um 5 Uhr erreichte uns die Nachricht, dass jemand bei den Demonstrationen gegen die G 20 in London umgekommen sei. Vermummte vom Schwarzen Block liefen durchs Camp und riefen, dass die Polizei einen Demonstranten ermordet hätte. Es gab einen ernsten Vorstoß, in das Zentrum von Strasbourg zu gehen, um dort gegen die Brutalität der Polizei und für Solidarität zu demonstrieren. Für uns machte das keinen Sinn, solange der Informationsstand nicht vollständig war und wir noch nicht genau wussten, was vorgefallen ist. Und welchen Sinn machte ein Aufstand in Strasbourg, wenn dort alle schliefen? Wie könnte ein Aufstand unsere Solidarität ausdrücken? In der Zwischenzeit übernahmen einige der Hitzköpfe eines der Plena, bei dem einige hundert Leute versammelt waren, um herauszufinden, was passiert ist. Einige von uns kamen dazu und versuchten, den hitzigen Rufen nach sofortigen Taten Sinn, Verstand und Gelassenheit zu verpassen. Wir haben es geschafft, genug von unseren Leuten zum Plenum zu bewegen und die Stimmung zu besänftigen. Wir waren genau so besorgt über die polizeiliche Gewalt, aber wir glaubten nicht, dass es gut wäre, noch mehr Gewalt anzustiften.
Mir schien, als sorgte ich mich die meiste Zeit mehr darum, was unsere CampmitstreiterInnen/ Mit-DemonstrantInnenen als nächstes tun würden, statt mich darauf zu konzentrieren, wie wir gegen die NATO sinnvoll demonstrieren und blockieren könnten. Die wichtigen Themen wie Staatsterrorismus, die Ausdehnung der Atomkraft, die internationale Gesetzgebung, die NATO-Erweiterung, unsere Taktiken für eine erfolgreiche Blockade...all das war nur noch nebensächlich.
Ich bin mir nicht sicher, ob bezahlte Provokateure im Camp waren, aber ob dem so war oder nicht, eins wurde deutlich: Eine große Anzahl von Leuten ließ sich leicht zu Gewalttaten überzeugen und war da, um sich einen Kampf mit der Polizei zu liefern. Ich fühlte mich müde und entmutigt und gegen den Schwarzen Block aufgebracht. Wenn wir es nicht einmal schafften, mit gleich gesinnten DemonstrantInnen zusammenzuarbeiten, wie konnten wir bloß denken, Probleme von Gewalt in der größeren Welt zu lösen. Trotz allem war ich davon bewegt, wie unser NATO-ZU Block arbeitete und wie wir es schafften, uns mit anderen zusammenzuschließen, um bei mehreren Anlässen die Gesamtstimmung im Camp zu beruhigen, indem wir Strukturen und Übersetzer bereitstellten und darauf bestanden, jedem/jeder eine Stimme zu geben.
NATO-ZU hat es trotz aller Störungen erreicht, mehrere hundert Protestierende für die Blockade am Samstagmorgen zu organisieren, obwohl wir mehr Gruppen hätten trainieren und mehr Blockaden hätten errichten können, wenn wir uns nicht mit dem Schwarzen Block hätten beschäftigen müssen. Unsere gewaltfreien Trainings (von denen einige von der deutschen und französischen Presse gefilmt wurden), unsere Bezugsgruppen-SprecherInnenräte, unsere demokratische Struktur haben sehr gut funktioniert. Die meisten von uns verließen das Gelände am späten Freitagnachmittag und fanden Schlafplätze in oder außerhalb von Strasbourg.
Meine Bezugsgruppe hatte ein paar Probleme, weil der Schwarze Block Freitagnachmittag entschied, eine brennende Barrikade zu errichten und es schaffte, mehrere Fahrzeuge auf der Straße in Brand zu setzen. Als wir unser Fahrzeug in Gang setzen wollten, war es nahe der Barrikaden zwischen der Polizeikette und dem Schwarzen Block gefangen und ein Seitenfenster sowie das hintere Blinklicht waren zerschlagen. Wir haben das Fahrzeug irgendwie dort herausbekommen, machten es sauber, klebten Plastik an und fuhren sicher aus Strasbourg heraus, wo wie einen Campingplatz für die Nacht auftrieben. Samstagmorgen standen wir um 4:30 Uhr auf, fanden den Weg nach Strasbourg und liefen dann zum Blockadepunkt.
Bereits zuvor wurde abgestimmt, dass es 4 verschiedene Blöcke geben würde, die mit ihren Leuten 4 verschiedene Bereiche blockieren würden. Jeder der Blöcke würde diese Bereiche respektieren und nicht in einen anderen Block eindringen. Das wurde so angenommen und war für unterschiedliche Gruppen mit unterschiedlichen Arbeitsweisen/Philosophien ein Weg, sich an den gemeinsamen Blockaden zu beteiligen. Uns vom NATO-ZU Block teilte man die nördliche Seite des „geschlossenen Bereiches“ (der Konferenzbereich, der von der Polizei kontrolliert wurde und zu dem sogar AnwohnerInnen kein Zugangsrecht hatten) zu. Alle unsere Bezugsgruppen trafen sich um 7 Uhr am Blockade Punkt- einer 4-spurigen Straße und eine von Strasbourgs nördlichen Hauptzugangsstraßen. Wir haben es geschafft.
Es war ein großartiges Ereignis. Wir teilten Essen und kauften Getränke in einem nahe gelegenen Café, um jeden bei Laune zu halten und beobachteten, wie Busse und Autos umgeleitet werden mussten. Es war eine Zeit der stillen Freude als wir mit unseren Mit-Blockierern/Blockiererinnen zusammentrafen. Ein Bus mit Kurden aus Deutschland, die kamen, um an der Demonstration gegen die NATO teilzunehmen aber nicht den richtigen Weg fanden und schließlich von der Polizei gestoppt wurden, landeten am Ende in unserer Blockade. Unser SprecherInnenrat ist mit der Situation gut umgegangen und sagte ihnen, dass sie willkommen seien, solange sie sich hinsetzten, sobald die Polizei käme und sich an unsere gewaltfreien Regeln hielten. Die KurdInnen willigten ein, entschieden sich aber nach einer Stunde, weiter zu gehen und zu versuchen, an der Demonstration teilzunehmen, die für 12 Uhr geplant war.
Wir hielten unsere Blockade 5 Stunden gewaltfrei, bis 12 Uhr. Wir gaben Presseinterviews darüber, warum die NATO aufgelöst werden sollte und zeigten unsere Transparente mit ihren Aussagen. Die Bereitschaftspolizei und ihre Wagen blieben auf Distanz und provozierten keinerlei Gewalt. Unser System des SprecherInnenrats funktionierte auch während der Blockade gut und so entschieden wir als Gruppe, uns gemeinsam der bald beginnenden Demonstration gegen die NATO anzuschließen. Das Treffen der NATO war inzwischen in vollem Gange und wir haben das best Mögliche getan, um zu blockieren und unsere Gegnerschaft auszudrücken. Wir feierten zusammen in einem riesigen Menschenkreis, der sich auf den vier Spuren der Straße erstreckte, und fühlten dabei unsere Kraft und genossen den Erfolg, eine komplett gewaltfreie Blockade entlang der Route zur NATO Konferenz aufrecht gehalten zu haben. Wir haben verwirklicht, wofür wir gekommen sind.
Dann liefen wir mehrere Stunden, um eine andere Blockadegruppe zu treffen und an der Demonstration teilzunehmen. Rampenplan (eine großartige Kochgruppe aus den Niederlanden) traf uns und brachte das so dringend benötigte Mittagbrot. Als wir zusammen versuchten, die Europa Brücke zu erreichen, konnten wir in der Ferne, wo wir auch Bombengeräusche wahrnahmen, riesige Rauchsäulen empor steigen sehen. All das passierte, kurz bevor die Bereitschaftspolizei in Wellen hinter uns hineinstürmte. Sie benutzte dabei Tränengas, um Kontrolle über die Brücke zu bekommen. Wir mussten mehrere Male aus den Tränengaswolken und vor der Bereitschaftspolizei weichen und uns dann von neuem mit unserer Bezugsgruppe und mit der größeren Gruppe zu vereinen. Wir blieben trotz vorübergehender Trennung von Leuten die ganze Zeit ruhig, wurden gegen das Gas behandelt und kamen wieder zu Kräften. Wir setzten unsere SprecherInnenratstreffen so lange wie möglich fort, bis wir uns entschlossen, dass es leichter sei, getrennt voneinander in den Bezugsgruppen weiter zu arbeiten. Zu dem Zeitpunkt war es offensichtlich, dass es den DemonstrantInnen von der deutschen Seite nicht gestattet wurde, sich uns anzuschließen, und dass die Polizei die einzelnen Proteststränge davon abhielt, sich zusammenzuschließen. Einige Gruppen hatten genug von allem und wollten zurück ins Camp.
Meine Gruppe ging weiter weg in ein Café und ich begab mich hinunter zur Straße an der französischen Seite des Flusses, wo ein Haufen an Leuten zusammenkam, um die Szene zu beobachten, die von einem Filmdreh hätte stammen können. Die schwarz gekleidete Bereitschaftspolizei umzingelte die gesamte Brücke mit langen Polizeiautoreihen, die hinter ihnen fuhren. Wasserwerfer, Tränengas und Schockgranaten wurden gegen ähnlich schwarz gekleidete, aber maskierte Protestierende eingesetzt, die ihrerseits die Polizeiketten angriffen und Steine und andere Geschosse warfen. Die große Mehrheit der DemonstrantInnen, bunt gekleidet und mit Transparenten und Fahnen, befanden sich am Ufer auf der deutschen Seite und beobachteten alles.
Diese gesamte Erfahrung zeigte mir, mich davor zu hüten, im gleichen Camp zu sein wie die Mitglieder des Schwarzen Blocks. Sie ließen uns allein mit unserem geliehenen zerstörten Kleinbus und verschwanden sehr schnell nach den Ereignissen am Samstag, ohne beim Saubermachen und beim Abbau des Camps zu helfen.
Ich glaube, dass wir kooperativ mit vielen verschiedenen Gruppierungen arbeiten und unsere Verbindungen stärken müssen, um der NATO und der fortschreitenden Militarisierung entgegenzustehen. Aber um das wirkungsvoll, sicher und gewaltfrei tun zu können, müssen wir dafür Sorge tragen, dass eine abgestimmte, transparente und demokratische Struktur respektiert und durchgesetzt wird, um unsere Aktivitäten und unsere personellen Ressourcen zu organisieren. Wenn wir nicht mit solchen Strukturen übereinstimmen, wird es wohl das Beste sein, sich getrennt voneinander zu organisieren und an anderen, kreativeren gewaltfreien Aktionen beteiligt zu sein, die auch mehr Durchschnittsbürger involvieren. Ich war berührt davon, so viele wehende Friedensfahnen an den Fenstern von Strasbourg zu sehen. Hätten wir uns darauf konzentrieren sollen, die Häuser der Menschen dort zu besuchen und ihnen Friedensfahnen und Anti-Nato Transparente zu geben, damit sie auch von ihrem Fenster aus wehen? Dagegen hätte weder die Polizei etwas anrichten können, noch hätte der Schwarze Block dabei stören können.