2009-04-07
Nachdem bei der Demonstration gegen den Nato-Gipfel mehrere Gebäude in Brand gesteckt wurden, hat die französische Justiz nun auch gegen einen deutschen Demonstranten ein Ermittlungsverfahren wegen Brandstiftung eingeleitet. Hunderte militante Nato-Gegner hatten sich am Samstag Straßenschlachten mit der Polizei geliefert.
Nach den Brandstiftungen beim Nato-Gipfel in Straßburg hat die französische Justiz ein Ermittlungsverfahren gegen einen deutschen Demonstranten eingeleitet. Der Mann werde zusammen mit einem Russen beschuldigt, die Brände vom Samstag mitverursacht zu haben, teilte die Staatsanwaltschaft am Dienstag in Straßburg mit. Ihnen werde neben Sachbeschädigung auch Diebstahl zur Last gelegt. Nach Angaben der Behörden haben die beiden Verdächtigen gestanden.
In Straßburgs Rheinviertel hatten sich am Samstag hunderte militante Gipfel-Gegner mit der Polizei Straßenschlachten geliefert. Mehrere Gebäude wurden dabei in Brand gesteckt. Zerstört wurden ein ehemaliges Zollhaus, eine Apotheke, eine Touristeninformation und ein Hotel.
Wegen der Ausschreitungen hatte ein Strafgericht in Straßburg am Montag bereits drei deutsche Demonstranten in Eilverfahren zu Haftstrafen zwischen drei und sechs Monaten verurteilt. Zwei Franzosen erhielten Bewährungsstrafen von einem halben Jahr. Die Urteile gegen einen weiteren Deutschen und drei Franzosen wurden auf den 5. Mai vertagt, nachdem die Angeklagten um mehr Zeit gebeten hatten, um ihre Verteidigung vorzubereiten.
gxs/AFP