2007-02-04
Pressemitteilung Gipfelsoli Infogruppe
5. Februar 2007
Weltweiter Aufruf des Weltsozialforums
Global Action Day: Proteste auf allen Kontinenten
Das Spektrum der Gruppen die zum G8-Gipfel in Heiligendamm aufrufen wächst weiter. Die Bewegung hat nahezu alle Teilbereiche linker Politik erfasst: Linksradikale und antifaschistische Gruppen, Nichtregierungsorganisationen, Umwelt- und Erwerbslosenverbände, Parteien, Gewerkschaften, feministische Gruppen, Sozialforen rufen gegen das Treffen im Juni auf. Während des Gipfels wird in ganz Deutschland gebetet, es gibt ein 8-minütiges Glockenläuten evangelischer Kirchen. Neben 3 Fahrradkarawanen fährt ein Motorradkorso gen Heiligendamm.
Die Bewegung wird zusehends internationaler. Die „Infotour AG“ des Netzwerks „dissent!“ bereist seit einem Jahr über 20 Länder und informiert über die Vorbereitungen. Im Februar finden 30 Infotour-Veranstaltungen in Mexico und den USA statt. Für nächstes Wochenende hat „dissent!“ nach Warschau zum nächsten internationalen Vorbereitungstreffen eingeladen.
Auf dem Weltsozialforum in Nairobi organisierten Gipfel-Kritiker rund 40 Workshops zum G8. Unter dem Motto „African Struggles, Global Struggles“ wird in der Abschlusserklärung zum weltweiten Protest gegen den Gipfel aufgerufen.
Wenig Abgrenzung im Protestspektrum
Offenkundig ist das Bedürfnis der beteiligten Gruppen nach einer gemeinsamen Mobilisierung. Es gibt keine Distanzierungen betreffend unterschiedlicher Protest- und Aktionsformen. „Das Wesentliche ist, daß man verschiedene Aktionsformen zuläßt, und jeder sich an dem beteiligt, was zu ihm paßt und was er sich zutraut“, erklärt Willi van Oyen, Sprecher des Bundesausschusses des Kasseler Friedensratschlages.
„Die Zahl von 100.000 Demonstranten erscheint uns mittlerweile als viel zu niedrig“ schätzen Gipfelgegner. Auch Behörden gehen von einem weiteren Anwachsen der Bewegung aus. Dabei wird der größte Teil zur Auftaktdemonstration in Rostock am 2. Juni erwartet. „Mehrere Zehntausend Menschen werden ab 1. Juni an Aktionen und Demonstrationen rund um Heiligendamm teilnehmen“, kündigt die Gipfelsoli Infogruppe an.
Weltweite Proteste
Menschen, die aus unterschiedlichen Gründen nicht nach Heiligendamm reisen können, organisieren sich in ihren Herkunftsländern. Während des G8 in St. Petersburg 2006 wurde an einem „Global Action Day“ in über 50 Städten, z.B. Australien, Philippinen, Venezuela oder den USA, demonstriert. Der erste Global Action Day, am 19. Juni 1999, legte das Finanzzentrum Londons lahm. 10.000 Menschen demonstrierten in Nigeria.
Adressat des Protests: der zeitgleich stattfindende G8-Gipfel in Köln.
„Rechnen wir diese Demonstrationen noch hinzu, werden wir erheblich mehr als die 100.000 Demonstranten von denen die Polizei bislang ausgeht“, so die Gipfelsoli Infogruppe.
[Gipfelsoli Infogruppe]
Quellen: