2009-04-03 

Barrikaden, Steine, Tränengas

Kristin Jankowski

Seit den späten Nachmittagsstunden kommt es zu erneuten gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Autonomen und der Polizei vor dem Camp in Strasbourg. Zuvor hatte sich eine Gruppe von rund 800 Demonstranten aus dem Camp heraus bewegt, um gegen Repressionen zu protestieren.

Bild: Strasbourg

Etwa zweihundert Meter hinter dem Camp begannen die Zusammenstöße mit der Polizei. Diese setzt Tränengas ein, Steine und Böller fliegen auf die Sicherheitskräfte, Demonstranten errichteten Barrikaden. "Hubschrauber donnern am Himmel", berichtet ein Augenzeuge. "Es sieht so aus, als wolle die Polizei das Camp umzingeln", so der junge Mann weiter.
"Die Knallkörper sind rund vierzig Meter hoch am Himmel zu sehen", erzählt ein weiterer Zeuge. "Aber im Camp selbst ist es weiterhin ruhig", fügt er hinzu. "Vor dem Camp wurden von einigen Demonstranten Strohballen angezündet", beobachtete ein anderer. "Wasserwerfer der Polizei löschten die brennenden Ballen".

Er habe versucht, mit den Sicherheitskräften zu verhandeln, berichtet Andreas Speck, der sich kurz nach Beginn der Ausschreitungen vor dem Camp befand. Doch dann wurde die erste Barrikade in Brand gesetzt, berichtet er weiter. "Die Polizei wirft Schock-und Gasgranaten", beobachtete Speck. "Es gibt hier leider jede Menge Idioten", so der junge Mann weiter. Gemeint sind damit einige Demonstranten. "Das ist vollkommen bescheuert, vor dem Camp Gewalt zu provozieren". Er wolle nicht, daß das Camp durch solche Aktionen gefährdet wird.

Ein freier Fotograf aus Berlin schildert die Situation als sehr unübersichtlich. "Fast alle Demonstranten sind vermummt. Teilweise tragen sie sogar Gasmasken." Nach letzten Berichten gibt es unter den Demonstranten Verletzte.