2006-10-30
An alle Menschen in der G8-Protestorganisierung!
Innerhalb des gesamten linken G8-Protest - Spektrums besteht Einigkeit darüber, dass es 2007 in Heiligendamm und drum herum Camps geben soll - unklar ist nur, wo diese Camps sein werden und wie viele es davon geben soll.
Wir möchten daher hier eine Position stark machen, die es den Personen in den jeweiligen Spektren ermöglichen soll, optimale Bedingungen für sich zu schaffen, ohne dabei jedoch die anderen Spektren einzuschränken.
In der Camping-AG auf dem dissent!-Treffen hat sich herausgestellt, dass unter dem Aspekt: "Was begünstigte alle Aktionsformen"(von Demo bis Kleingruppenguerilla) die Frage der Anzahl der Camps sich über die Lage der Camps beantwortet. Aus der Frage nach der Lage der Camps ergibt sich für uns die Anzahl und Forderung "2+x Camps", denn diese begünstigt nach unserer Einschätzung alle uns bis zum heutigen Zeitpunkt bekannten geplanten Aktionsformen.
Welche Aktionsformen erfordern welche Lage?
Der G8-Protest ist ein Aktionsfeld für diverse politische Spektren, entsprechend vielfältig sind die denkbaren und auch in Planung befindlichen Aktionen. So gibt es Planungen für eine Demo am 02.06.07, einen Alternativgipfel, für Aktionstage zu Migration und globaler Landwirtschaft und für Massenblockaden jeweils in Rostock oder in unmittelbarer Umgebung. Für diese Planungen wären ein oder mehrere Camps in oder in direkter Nähe von Rostock von großer Bedeutung, auch wenn es von einigen nur als Übernachtungscamp wahrgenommen würde. Weitere Planungen gibt es zu dezentralen Aktionen und Blockaden rund um Heiligendamm und möglichst nahe an der roten Zone, hier heißt es wohl eher Wendlandaktivismus auf Auswärtsspiel. Für diese Form des Aktivismus sind Camps rund um die rote Zone, z.B. auf halben Weg zwischen Warnemünde und Heiligendamm oder auch Kühlungsborn und Heiligendamm von großem Vorteil. Für viele Aktivistinnen, die letztere Aktionsformen bevorzugen, sind Camps nicht nur Übernachtungsorte, sondern ebenso Basis für Widerstandshandlungen.
Auch Menschen, die Alternativgipfel und Grönemeyer-Konzert verbinden wollen, werden am Abend des Gipfel- Donnerstages eher in der Nähe von Heiligendamm als in der Nähe von Rostock sein.
Ebenso, wie über den Fakt, dass es Camps geben soll, besteht genauso Einhelligkeit über die Tatsache, dass gemeinsame Camps gewünscht werden und nicht Camps, in die Menschen nur mit dem „richtigen“ Parteiausweis / Gewerkschaftsabzeichen, dem Nachweis über einen pünktlich bezahlten Attac-Mitgliedsbeitrag oder mit dem „richtigen“ autonomen dresscode Einlaß bekommen können. Angesichts der aktuellen Veranstaltungs + Aktions - Szenerie stehen wir alle daher vor der Tatsache, dass mehrere Camps notwendig sein werden, um allen Ansprüchen zu genügen.
Wo sollen denn nun die Camps sein?
Für uns gilt die Prämisse, einen vielfältigen Widerstand möglich zu machen, daher sprechen wir uns gegen nur ein Camp in Rostock oder nur ein Camp nahe an der roten Zone aus und fordern beides und mehr.
Wir fordern alle auf, ihre Kommunikation gegenüber den offiziellen Stellen dahingehend zu verändern, denn die Kommunikation von nur einem Camp bedeutet auch eine Konfrontationshaltung gegenüber den nicht bevorzugten Aktionsformen, diese sollten jedoch für uns horizontal nebeneinander stehen.
Worin kann die angesprochene Konfrontation bestehen?
Die Kommunikation von nur einem zentralen Camp gegenüber den offiziellen Stellen/Behörden kann es einem zweiten Camp ungleich schwerer machen, sich gegenüber diesen zu behaupten, auch wenn diese z.T. davon sprechen die Sache gemeinsam über die Bühne bringen zu wollen. Wir gehen davon aus, dass die Menschen in den Behörden in gängige Muster der Abspeisung verfallen, "wozu ein zweites Camp, es gibt doch schon eins."
Einem weiteren Konflikt dem mensch Vorschub leistet, wenn nur ein zentrales Camp gefordert wird, aber am Ende 2+x stehen, ist die Wahrnehmung der Öffentlichkeit von den Camps und Aktionen außerhalb eines zentralen Camp, als die "der Chaoten". Dem kann entgegenwirkt werden in dem die Camps in der Presse und Öffentlichkeit aktiv miteinander in Beziehung gesetzt werden und somit eine Trennung der 2+x Camps in „gut“ und „böse“ schwerer fällt, ob sie sich verhindern läßt wird sich erst 2007 zeigen.
Für Kontakt schreibt eine Mail an arg-g8@web.de
Für Anregungen zu: Wo gibt´s Zelte, Stromaggregate, ... Unterstützung ..., Geld etc. für campenden und nicht-campenden G8- Protest schreibt ebenso eine Mail.
Nächstes bundesweites camping07 Treffen: 18.-19.11.2006 in Berlin
von + mit aktiven Menschen aus dissent!, +x, Parteijugenden, Gewerkschaftsjugenden, attac, IL, regionalen G8 Bündnissen, Einzelpersonen, anderen Gruppierungen für alle