2009-03-18
Rheinvorland seit Montag gesperrt / Zelte im schatten der Passerelle
Für die Kehler wirft der Nato-Gipfel bereits seine Schatten voraus. Am Montag riegelten Polizisten das Rheinvorland um die Passerelle ab. Im Rheinvorland selbst tut sich so einiges für den geplanten Fototermin über den Fluten des Rheins.
Unübersehbar rückt das Großereignis Nato-Gipfel immer näher. Am Montag sicherten 50 Einsatzkräfte der Polizei auf deutscher Seite das Gelände um die Passerelle. Handwerker einer Baufirma aus dem Raum Köln verlegten vor der »Statue der Begegnung« am Fuße der Passerelle Eisenplatten und breiteten Zeltplanen aus. Der Ort des Geschehens befindet sich in der »Sicherheitszone Drei«.
Hier werden sich, so sieht es das offizielle Veranstaltungsprotokoll der Nato vor, die Staats- und Regierungschefs am Samstagvormittag, 4. April, für einen Fototermin aufhalten.
Am Montag sperrten Polizisten das Gebiet um diese Sicherheitszone ab, gestern riegelten sie an der Passerelle die Ludwig-Trick-Straße ab. Arbeiter sollen in Ruhe aufbauen können. Seit gestern unterstützt die Beamten ein privater Sicherheitsdienst.
Am Montag hielten Lastwagen der Polizei in der Ludwig-Trick-Straße vor dem Rheindamm, beladen mit hunderten Absperrgittern. Rasch befestigten die Polizisten diese Barrieren auf dem Damm, hinter dem biblischen Garten im Süden der Rheinpromenade und auf Höhe der Guntherstraße nördlich der Passerelle.
Seither ist dieses Gelände Sperrgebiet, nur noch Polizisten und angemeldete Handwerker dürfen sich dort aufhalten. Die Brücke und deren Plattform ist noch zugänglich
»Ihr fangt aber früh mit euren Vorbereitungen an«, erwiderte eine erstaunte Rentnerin gegenüber einem Beamten am Montag, als dieser sie von der Sicherheitszone informiert hatte. »Wenn nur nicht ein mögliches Rheinhochwasser alles vermasselt«, scherzt ein Spaziergänger. Insgesamt zeigten die Passanten Verständnis für die Absperrung.
Weitaus entspannter ging es zur selben Zeit auf der französischen Seite zu. Dort sicherten Zivilschutz und Militär Stahlseile der Brücke und mit Tauchern einen Pfeiler. Weiträumige Absperrungen wie auf der deutschen Seite sind im Straßburger Teil des Gartens der Zwei Ufer bislang nicht zu beobachten.
Der Nato-Gipfel hat auch Auswirkungen auf den Schulbetrieb in der Kernstadt. Aufgrund der zu erwartenden Verkehrsbehinderungen findet am Freitag, 3. April, in der Falkenhausenschule, Hebelschule, Söllingschule, Grundschule Sundheim, Wilhelmschule, Albert-Schweitzer-Schule, der Tulla-Realschule und dem Einstein-Gymnasium kein Unterricht statt.
Das schriftliche Abitur im Fach Spanisch wird für sechs teilnehmende Kehler Gymnasiasten voraussichtlich nach Offenburg verlegt. »Eventuell werden die anderen Prüfungen ab den 1. April ebenfalls in Offenburg geschrieben«, erklärt Dominikus Spinner, Konrektor des Einstein-Gymnasiums. Das schriftliche Abitur findet von Donnerstag, 26. März, bis Freitag, 3. April, statt.
»Es könnte ja sein, dass die Prüflinge in dieser Zeit möglichem Lärm der Polizeihelikopter ausgesetzt sind«, sagt Spinner. Am Montag, 30. März, wollen sich die Verantwortlichen des Einstein-Gymnasiums mit der Polizei zusammensetzten, um zu erläutern, ob ein Teil der schriftlichen Abiprüfung für Kehls Gymnasiasten tatsächlich nach Offenburg verlegt werden muss.
Weg mit Glascontainern: Auf der Kehler Insel werden die Glascontainer weggeschafft. Wegen der Sicherheitsvorkehrungen zum Nato-Gipfel werden eine Woche vor dem Termin die Metallbehälter in der Friedenstraße beim Finanzamt, in der Hildebrandstraße und in der Schwimmbadstraße am Parkplatz abgeholt. Das Landratsamt verweist die Bürger auf die übrigen 20 Standorte im Kehler Stadtgebiet.
Abfuhr ist unsicher: Problematisch kann es in Teilen des Ortenaukreises bei der Müllabfuhr für die grauen und grünen Tonnen sowie der Gelben Säcke werden, weil Straßensperrungen erst unmittelbar vor dem Gipfel bekannt sind. Das kann Abfuhrrouten ändern, die Abfuhr kann sich so verspäten. Abfallbehälter und Gelbe Säcke sollten Bürger am Abend zuvor zur Abfuhr bereit stellen und gegebenenfalls bis nach Einbruch der Dunkelheit stehen lassen. Wo die Abfuhr scheitert, werden beim folgenden Termin alle zusätzlichen Beistellungen mitgenommen.
Neuer Termin für Problemstoff: Von den Sicherheitsvorkehrungen ist der Problemstoffsammeltermin in Willstätt betroffen. Er wird von Mittwoch, 1. April, auf Mittwoch, 15. April, verlegt. Auf dem Parkplatz bei der Hanauerlandhalle können von 13 bis 17 Uhr Problemstoffe entsorgt werden.
Sperrmüll muss warten: Der Sperrmüll wird im Abfuhrbezirk 3 – dieser umfasst die Gebiete Hafen, Insel sowie Kronenhof – nicht wie im Abfallkalender angegeben am Freitag, 27. März, abgeholt. Der Termin wird auf Samstag, 25. April, verlegt, informiert die Stadtverwaltung. In den kommenden Tagen werden in den Haushalten des Abfallbezirks Infoblätter verteilt, aus denen ersehen werden kann, welche Straßen genau betroffen sind. Für alle übrigen Abfuhrbezirke ändert sich nichts.