2009-03-12 

Polizei-Stress durch NATO-Gipfel - viele Verfahren verschieben sich

Karlsruhe (dpa/lsw) - Ladendiebe, Raser oder Autoknacker müssen im Vorfeld des NATO-Gipfels hin und wieder ein wenig länger auf einen möglichen Prozess in Baden-Württemberg warten. Der Grund: „Die Polizei bereitet sich ausgiebig auf den Gipfel Anfang April in Baden- Baden und Kehl vor“, vermutete die Karlsruher Generalstaatsanwältin Christine Hügel am Donnerstag. „Da bleibt zwar keine Strafsache liegen, aber die Aktenarbeit wird sich wegen der Belastung der Beamten sicher verzögern.“

Im Februar hätten die badischen Staatsanwaltschaften einen „drastischen Rückgang“ bei den Straftaten um einen zweistelligen Prozentwert registriert. „Eine solche Entwicklung hatten wir noch nie“, sagte Hügel. „Die Menschen sind aber keineswegs anständiger geworden, die Polizei ist derzeit einfach nur enorm beschäftigt.“ Die Verfahren würden sicherlich im Sommer nachgeholt, sagte Hügel.

Beim NATO-Gipfel am 3. und 4. April in Baden-Baden, Kehl und Straßburg werden nach Angaben des Innenministeriums mehr als 14 500 Polizisten für Sicherheit sorgen, darunter 6600 aus Baden- Württemberg.