2009-03-03 

Offenburg - NATO-Gegner richten Infostelle ein

Die Koordinatoren des Protests gegen den NATO-Gipfel Anfang April haben ein Quartier in Offenburg bezogen. Das Büro soll als zentrale Anlaufstelle für Interessierte dienen, sagte der Geschäftsführer der Deutschen Friedensgesellschaft, Monty Schädel.

Pic: Flag

Schädel, der maßgeblich an der Organisation der Proteste zum G 8-Gipfel in Heiligendamm beteiligt war, betonte, dass das Büro sich auch an interessierte Bürger wende, die sich über die Politik der NATO informieren wollten. Bisher sei es den Gegnern des Jubiläumsgipfel nicht ausreichend gelungen, ihre politischen Inhalte zu transportieren. Dies läge aber zu einem Großteil daran, so Schädel, "dass wir darauf reduziert werden, wir würden nur demonstrieren und Chaos anrichten."

Schädel wandte sich in diesem Zusammenhang ausdrücklich gegen Darstellungen von Seiten der Polizei, wonach möglicherweise terroristische Aktionen in einen Zusammenhang mit den geplanten Protestcamps gestellt worden seien. Derartige Einschätzungen heizten die Stimmung im Vorfeld des Gipfels an.

Proteste friedlich geplant

In dem Organisations- und Informationsbüro werden zahlreiche Informationsschriften und Flugblätter über die NATO sowie Informationen über die geplanten Proteste auf deutscher und französischer Seite bereitgehalten. Schädel betonte, dass alle Demonstrationen friedlich geplant seien. "Ich kann aber nicht für jeden Demonstranten meine Hand ins Feuer legen." Insgesamt seien es bundesweit rund 50 Organisationen, die sich an den Vorbereitungen beteiligten. Hauptaktionstag der Proteste sei der Samstag, den 4. April, wenn die Teilnehmer des auf diesen Tag vorverlegten baden-württembergischen Ostermarsches in Kehl sich später der Demonstration in Straßburg anschließen sollen. Wie viele NATO-Gegner insgesamt erwartet werden, ist allerdings immer noch unklar.