2009-02-21
Nato-Gipfel wirkt bis in die Täler
Nicht nur den Städten Kehl, Straßburg und Baden-Baden beschert der bevorstehende Nato-Gipfel Zusatzaufgaben. Auch in einer ganzen Reihe weiterer Kommunen sind die Verantwortlichen auf Mehrarbeit eingestellt.
Die einen halten vorsorglich mal ihre Mehrzweckhallen frei, die anderen richten sich darauf ein, dass ihre Durchgangsstraßen am 3. und 4. April ein Defilee von Politikerkarossen samt deren Begleitfahrzeugen erleben werden. Keine Frage: Auch in den Nachbargemeinden von Kehl bringt der Nato-Gipfel Belebung in die herkömmlichen Abläufe.
Bis ins hintere Renchtal zieht das Treffen der Weltpolitiker seine Kreise. So hat die Polizei zum Beispiel in Bad Peterstal-Griesbach einige Zimmer gebucht. Und in Lautenbach und Oppenau halten die Bürgermeister vorsorglich mal ihre Hallen frei.
Auch für ein erhöhtes Verkehrsaufkommen sind die B-28-Anlieger im Renchtal gewappnet. Allerdings sind sich die Bürgermeister dort bewusst, dass die Musik wohl eher entlang der Rheinschiene spielt. Und das nicht nur zu Lande.
In Lahr etwa, wo die kanadischen Militärs nach ihrem Abzug bekanntlich einen funktionsfähigen Flugplatz hinterlassen haben, ist die Stadt darauf eingerichtet, dass der »Black-Forest-Airport« für die Zeit des Nato-Gipfels auch für Starts und Landungen der Politiker genutzt werden wird.
Unter der Leitung von Bürgermeisterin Brigitte Kaufmann ist bei der Stadt Lahr für alle Fälle eine Arbeitsgruppe »Nato-Gipfel« eingerichtet worden. »Wir sind mit dabei wegen des Flugplatzes«, erklärt Kaufmann den Umstand, warum Lahr bei den Vorbereitungen des Gipfeltreffens eine besondere Rolle spielen könnte
Trotz des Großaufgebotes an Politikern bleibt Lahrs Oberbürgermeister Wolfgang Müller realistisch: »Es wird einfach so sein, dass dieses Ereignis stattfindet, ohne dass wir dabei sind.« Damit geht es Müller wie den allermeisten Menschen in der Region.
Diese richten sich darauf ein, dass sie das Wochenende des Nato-Gipfels möglichst ungeschoren überstehen können. Abwarten und ruhig verhalten, heißt die Devise. In Achern etwa. Dort hat – wie so mancherorts – Oberbürgermeister Klaus Muttach den Vereinen aufgrund der unsicheren Verkehrslage empfohlen, am besten keine größeren Veranstaltungen stattfinden zu lassen.