2009-02-18 

Ba-Wü: Beamte wehren sich mit neuen Pfeffersprays

Stuttgart - Härter, schneller, weiter. Mit diesen Eigenschaften ausgestattet sollen neue Pfeffersprays die Polizei im Land schützen. Die Gewerkschaft fordert jedoch einen stärkeren Wirkstoff - damit Angreifer garantiert schachmatt gesetzt werden.

Bild: Pfefferspray

Es klingt wie der Albtraum eines jeden Polizeibeamten. Gerade eben hat er einen Strahl Pfefferspray auf einen wild gewordenen Hooligan abgefeuert - doch der Mann lässt sich nicht beirren und stürmt weiter auf den Polizisten zu. "Solche Fälle kommen durchaus ein paar Mal im Jahr vor", sagt Joachim Lautensack, der Vorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft im Südwesten. "Das Pfefferspray bleibt oft ohne Wirkung." Lautensack fordert deshalb, der Anteil des Reizstoffes in der Sprühdose zu erhöhen - auch bei den neuen Sprays.

Doch das würde den technischen Richtlinien der Deutschen Hochschule der Polizei in Münster zuwiderlaufen. Die Experten dort haben den maximalen Anteil des Reizstoffes in einer Sprühdose festgelegt - er darf 0,3 Prozent nicht überschreiten. Dieser Grenzwert galt bereits bei den veralteten Pfeffersprays. Bei den neuen Modellen zählt vielmehr die Reichweite: Mit den neuen Pfeffersprays - Produktkürzel RSG 4 - können die Beamten jetzt bis zu sieben Meter weit sprühen. Im Gegensatz zu den bisher üblichen drei bis vier Metern. Auch die Größe hat sich geändert. Früher waren die Spraydosen zehn bis 15 Zentimeter hoch, jetzt sind es etwa 30 Zentimeter.